Düsseldorf: Initiative ZeroCovid demonstriert weiter für kurzen solidarischen Shutdown
Gespannt blicken die Aktivisten der Initiative ZeroCovid auf die kommenden Tage und die Entscheidungen zu den neuen Regelungen der Corona-Maßnahmen. Sie sehen sich bestärkt durch die Aussagen der Wissenschaftler, dass das bisherige Vorgehen Der Bundes- und Landesregierung mit unterschiedlichsten Regelungen bei den Bürger*innen zu Verunsicherungen und Unzufriedenheit führt. Am Samstagnachmittag (10.4.) informierte die Initiative am Zeitfeld am Volksgarten die Passanten über ihre Ziele und Forderungen.
Am Zeitfeld im Volkgsgarten wurde die Forderung des Shutdowns auf Plakaten dargestellt
Internationaler Aktionstag
Deutschlandweit haben sich Gruppen zusammengefunden, die lokale Aktionen zur Initiative ZeroCovid organsisieren. In Düsseldorf sind rund 30 Menschen aktiv, die am Samstag bereits die vierte Kundgebung veranstalteten. Am 10. April riefen international ZeroCovid-Aktivisten zu Demonstrationen für einen solidarischen Lockdown auf. Das Engagement ist überparteilich und möchte auf die, in ihren Augen, unzureichende Corona-Politik der Bundes- und Landesregierung aufmerksam machen.
Forderung nach hartem Lockdown
Anfang des Jahres startete die ZeroCovid-Kampagne. Sie spricht sich für einen harten Lockdown über drei Wochen aus, um die dritte Welle der Pandemie zu bekämpfen. Dabei soll eine langfristige Strategie entwickelt werden, um den Menschen eine Perspektive zu bieten. Die Menschen wollen eine Lösung und nicht länger ein hin und her.
Der geforderte Lockdown bezieht dabei nicht nur auf Kultur, Gastronomie und Einzelhandel. Er soll auch Firmen einschließen, deren Mitarbeiter dabei eine bezahlte Pause erhalten. So könne das Infektionsgeschehen drastisch reduziert werden und die Gesundheitsämter wären wieder in der Lage die Nachverfolgung zu beherrschen.
Außerdem müsse das Personals im Gesundheitswesen sowie besonders Betroffene, z.B. EmpfängerInnen von Hartz IV, Solo-Selbstsändige oder Studierende besser unterstützt werden. ZeroCovid argumentiert, dass eine mehrwöchige Arbeitspause in der Wirtschaft unausweichlich sei, um möglichst viele Menschenleben zu retten und gesundheitliche Spätfolgen zu vermeiden.
Am 18. März demonstrierte ZeroCovid vor dem Rathaus, es folgten Aktionen auf dem Oberbilker Markt und Schadowplatz
Die derzeitigen Maßnahmen seien einseitig und belasten die Menschen in ihrem Privatleben durch Kontaktbeschränkungen und Ausgangssperren, während das Arbeitsleben und damit die Unternehmen geschont würden. Die Düsseldorfer Initiative ZeroCovid fordert eine konsequente Pflicht zum Home-Office und eine Pause für alle nicht unbedingt notwendigen Unternehmen. An Oberbürgermeister Keller richten die AktivistInnen den Appell, sofort die Notbremse zu ziehen und Geschäfte und städtische Einrichtungen zu schließen. Damit dürfe nicht gewartet werden bis die Intensivstationen der Düsseldorfer Krankenhäuser gefüllt seien.
Das sind die Forderungen von ZeroCovid
1. Gemeinsam runter auf Null: Um dieses Ziel zu erreichen, brauchen wir eine solidarische Pause von einigen Wochen. Shutdown heißt: Wir schränken unsere direkten Kontakte auf ein Minimum ein – und zwar auch am Arbeitsplatz!
2. Niemand darf zurückgelassen werden: Menschen können nur zu Hause bleiben, wenn sie finanziell abgesichert sind. Deshalb ist ein umfassendes Rettungspaket für alle nötig.
3. Ausbau der sozialen Gesundheitsinfrastruktur: Der gesamte Gesundheits- und Pflegebereich muss sofort und nachhaltig ausgebaut werden.
4. Impfstoffe sind globales Gemeingut: Eine globale Pandemie lässt sich nur global besiegen. Öffentliche und private Unternehmen müssen umgehend die erforderliche Produktion von Impfstoffen vorbereiten und durchführen. Impfstoffe sollten der privaten Profiterzielung entzogen werden.
5. Solidarische Finanzierung: Die notwendigen Maßnahmen kosten viel Geld. Die Gesellschaften in Europa haben enormen Reichtum angehäuft, den sich allerdings einige wenige Vermögende angeeignet haben. Mit diesem Reichtum sind die umfassende Arbeitspause und alle solidarischen Maßnahmen problemlos finanzierbar.
Die Petition ZeroCovid wurde Anfang des Jahres gestartet und erreichte bisher bundesweit rund 110.000 Unterschriften. Hier geht es zu weiteren Informationen.