Düsseldorf Schauspielhaus: Sanierungskosten steigen von 15 auf 19,5 Millionen Euro
Die Sanierung des Düsseldorfer Schauspielhauses wird teurer als bisher geplant. Im zuständigen Fachausschuss wurde die erste Kostenschätzung von 15 Millionen auf 19,5 Millionen Euro angehoben. Einer der Gründe hierfür: Nachdem die Fassadenteile abgenommen worden sind, sei nun klarer als bisher, was an der Substanz der Wände dahinter getan werden muss.
Solch eine Hiobsbotschaft würde normalerweise die CDU auf den Plan rufen, mit lauter Kritik. Das ist beim Schauspielhaus anders. Auf Nachfrage erklärte der Christdemokrat Andreas Hartnigk: „Aufgrund der hohen Auslastung steigen derzeit die Baupreise für alle Investoren sehr rasch. Die Stadt Düsseldorf kann sich davon nicht abkoppeln.“
Galoppierende Baukosten
Hartnigks Einschätzung nach werden die Kosten nochmals steigen, sobald die notwendigen Arbeiten erst einmal ausgeschrieben sind. Dennoch enthalte die Planung für die Schauspielhaus-Sanierung keine unnötigen Posten. Lediglich den Bau einer Musterwand für 400.000 Euro habe verhindert werden können. „Jeder weiß, wie das Schauspielhaus ausgesehen hat. Da es sich um Arbeiten an einem als Denkmal geschützten Bau handelt, ist der Auftrag, dass die Fassade hinterher genauso auszusehen wie vorher.“
Das Kassenhäuschen
Der grüne Bürgermeister Düsseldorfs, Wolfgang Scheffler, verwies darauf, dass etwa die Hälfte der Mehrkosten nicht durch die Schauspielhaus-Sanierung im eigentlichen Sinn entstehe, sondern aus der Verlegung des Kassenbereichs nach außen stammen. „Im bisherigen Kassenbereich muss eine Asbestsanierung durchgeführt werden.“ Man überlege innerhalb der Ampel, diesen Teil der Kosten in einem gesonderten Haushaltsposten aufzuführen. „Fest steht, dass die Verlegung des Kassenbereichs jetzt mit erledigt werden muss.“
Die Freien Wähler kritisierten die Kostensteigerungen um 30 Prozent und forderten mehr Transparenz. Das Schauspielhaus sei ein Düsseldorfer Markenzeichen, das alle Bürger angehe.