Düsseldorf im Widerstand: Heimatvereine protestieren gegen Bau am Rheinturm
Erich Plitzka, Präsident der Bilker Heimatfreunde, ist empört: Der Platz unter dem Rheinturm soll bald für exklusive Wohntürme zur Verfügung stehen und das ohne die Beteiligung der Bürger. Gemeinsam mit der Aktionsgemeinschaft Düsseldorfer Heimat- und Bürgervereine (AGD) will er sich gegen die Pläne wehren und weiß viele Unterstützer hinter sich.
Noch wird die Fläche unter dem Rheinturm als Parkplatz genutzt, Verschwendung – wie manche finden
Pläne, den Parkplatz am Rhein im Schatten des Rheinturms zu bebauen, gibt es immer mal wieder. Doch nun werden die Pläne konkreter und die politischen Gremien beschäftigen sich damit. Da der Wohnungsbau in Düsseldorf gefördert werden soll, scheint es der richtige Zeitpunkt für dieses Projekt zu sein. Einen Vorschlag des Architekten Christoph Ingenhoven gibt es bereits. Doch bei dem wird das Handlungskonzept Wohnen der Stadt sicherlich keine Anwendung finden, denn in dieser exquisiten Lage ist nicht mit günstigen Mietpreisen zu rechnen.
So könnte Wohnbebauung aussehen, Foto: © ingenhoven architects
BV 3 war dagegen, Palnungsausschuss dafür
Die Bezirksvertretung 3 hat sich gegen die Baupläne ausgesprochen. Im Planungsausschuss der Stadt wurde das Bauprojekt begrüßt und ein Bieterverfahren auf den Weg gebracht. Heimatfreund Erich Plitzka stört an dem Vorgehen, dass die Bürger außen vor gelassen werden und die Stadt das städtebauliche Konzept vermissen lässt. Das Regierungsviertel könnte diese Fläche als Erweiterungsoption benötigen, die Frischluftschneise wäre durch eine Bebauung beeinträchtigt und die architektonische Wirkung von Landtag, Rheinturm und WDR wäre dahin. Das Gelände gehört der Stadttochter IDR, die bei einem Verkauf sicherlich einen zweistelligen Millionenbetrag erzielen könnte.
Heimatvereine protestieren
Gemeinsam mit Bernhard von Kries, dem 1. Vorsitzenden der AGD, wollen sie Oberbürgermeister Thomas Geisel bei seinem OB-Dialog am 6. Oktober (um 18.30 Uhr im Bürgersaal Bilk, Bachstraße) zur Rede stellen. Mit den rund 30.000 Mitgliedern der AGD im Rücken, hoffen sie auf offene Ohren des OB. Sie wehren sich gegen die „Politik im stillen Kämmerlein“, wie sie in diesem Fall betrieben wurde. Auch die Düsseldorfer Jonges haben den Protestlern ihre Unterstützung zugesagt.