Düsseldorf: Wohnraum ist ein Menschenrecht – Bündnis für bezahlbaren Wohnraum lädt zum Gespräch ein
Wohnen ist ein Menschenrecht betonen die Mitglieder des Düsseldorfer Bündnis für bezahlbaren Wohnraum. Wer dabei an Obdachlose oder Geflüchtete Menschen denkt, die es schwer haben, von Vermietern akzeptiert zu werden, denkt zu kurz. Denn immer mehr Düsseldorfer und Düsseldorferinnen bangen um ihren Wohnraum. Selbst wer in einer bezahlbaren Mietwohnung lebt, kann sich nicht in Sicherheit wiegen. Denn die steigenden Immobilienpreise machen Düsseldorf zu einem attraktiven Pflaster für Investoren und Spekulanten. Die Mieten steigen unaufhörlich. Über Mieterhöhungen, Leerstand und Luxusrenovierungen wollen die Bündnismitgliedern mit Interessierten ins Gespräch kommen: Am Mittwoch, 3. Juli, um 19 Uhr, in der Christuskirche, Kruppstr. 11.
Rund 180.000 Haushalte in Düsseldorf hätten Anspruch auf einen Wohnberechtigungsschein, mit dem eine bezahlbare Sozialwohnung bezogen werden könnte. Doch dem stehen aktuell weniger als 15.500 Sozialwohnungen gegenüber. Immer mehr Wohnungen fallen aus der Mietpreisbindung und damit steigen die Mieten rasant. Vermieter können Modernisierungskosten in Höhe von acht Prozent jährlich auf die Miete umlegen, so dass nach Sanierungen für viele Mieter die Wohnungen unbezahlbar werden.
Auch an der Bunsenstraße mussten sich die Mieter gegen mehrfache Mieterhöhungen wehren
Bezahlbarer Wohnraum ist ein knappes Gut
Neben Investmentfirmen treten in Düsseldorf immer wieder Privatleute auf, die Häuser aufkaufen, entmieten, sanieren und teuer wieder vermieten oder das komplette Objekt weiterverkaufen. Viele langjährige Mieter werden von diesen Entwicklungen überrascht, wenn sich plötzlich ein neuer Eigentümer bei ihnen vorstellt. Das Bündnis für bezahlbaren Wohnraum hat in intensiver Recherche zahlreiche Objekte in Düsseldorf identifiziert, bei denen genau diese Vorgehensweise gewählt wurde.
So hat Herr E. in der Lessingstraße zwei Häuser gekauft. Die alten Mieter sind fast komplett ausgezogen und die Sanierungen laufen. Andere Düsseldorfer Immobilienentwickler gehen ähnlich vor und besitzen nun Immobilien in der Bunsenstraße, Ellerstraße und Lessingstraße. Kaum waren die Immobilien auf die neuen Eigentümer überschrieben, flatterten die ersten Mieterhöhungen in die Briefkästen der Bewohner. Immobilienentwickler A. hatte Wohnungen in Oberbilk (Velberter Straße, Flügelstraße, Sonnenstraße) und in Flingern. Aktuell kauft die Deutsche Wohnen die Bestände von A. auf,
Immer mehr Wohnungen werden auch über Airbnb zur befristeten Miete angeboten, bei denen Quadratmeterpreise von über 50 Euro normal sind. So kommen die Eigentümer auf Monatsmieten von mehr als 4.500 Euro für eine durchschnittliche 50 Quadratmeter große Wohnung.
Stoppt Mieterhöhungen, Leerstand und Luxusrenovierungen!
Das Bündnis für bezahlbaren Wohnraum möchte auf diese Mißstände aufmerksam machen und hat deshalb für den 3. Juli, 19 Uhr, einen Vortrag mit fünf Workshopangeboten in der Christuskirche in Oberbilk, Kruppstr. 11, organisiert. Ziel ist es, die Menschen für dieses Problem zu sensibilisieren und ihnen Informationen zu geben, wie man sich dagegen wehren kann, wenn man selber betroffen ist. Der Abend wird von Pater Wolfgang aus der Altstadt-Armenküche moderiert. Nach einem Impulsvortrag können sich die Teilnehmer in fünf Workshops austauschen.
Workshop 1: Wer ist aktiv auf dem Wohnungsmarkt – Wohnungskonzerne und Investoren
Workshop 2: Proteste und Widerstand durch Mieter*innen – rechtliche und tatsächliche Möglichkeiten
Workshop 3: Was sind Preistreiber für Grundstücke und Mieten – eine Gegenerzählung
Workshop 4: Wem gehört der Stadtteil – was tun gegen investorengetriebene Stadtteilentwicklung
Workshop 5: Kreativ, ungehorsam und wirksam – auf der Straße für eine Stadt für alle!
Stoppt Mieterhöhungen, Leerstand und Luxusrenovierungen: Mittwoch, 3. Juli, 19 Uhr, in der Christuskirche in Oberbilk, Kruppstr. 11.
Die Teilnahme ist kostenlos und ohne Anmeldung möglich.
Bündnis für bezahlbaren Wohnraum
Das Bündnis für bezahlbaren Wohnraum Düsseldorf hat das Ziel, als starke Gemeinschaft Druck auf die Stadt auszuüben und real bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Folgende Initiativen / Organisationen sind Bündnismitglieder:
- Agentur für urbane Unordnung
- Altstadt Armenküche
- Arbeit und Leben
- AStA der FH Düsseldorf
- attac!
- Die Linke KV Düsseldorf
- DKP Düsseldorf
- fiftyfifty
- Initiative K
- i Furiosi organisiert in der Interventionistischen Linken
- Interventionistische Linke Düsseldorf [ see red!]
- In der Gemeinde leben
- katholische Arbeitnehmerbewegung Stadtverband Düsseldorf
- Kiefernstraße
- Mittwochsfrühstück der Erwerbslosen und prekär Beschäftigten
- Runder Tisch Oberbilk
- SWT e.V.
- Ver.di Düsseldorf
- vision:teilen
- komma – Verein für Frauenkommunikation