Für eine bessere Welt – Attac-Sommerakademie in Düsseldorf
Vom „gemeinsamen in die Tasche Lügen“ über das Konzert mit der Flüchtlingsband No Border bis hin zu 70 Workshops und 16 Seminaren präsentierte sich das Programm der 15. Attac-Sommerakademie, die in der vergangenen Woche in Düsseldorf von rund 500 Teilnehmern besucht wurde.
Rund 500 Interessierte nahmen an den Seminaren, Workshops und Aktionen teil
Die Mitglieder von Attac möchten die Welt verändern und wünschen sich dafür, dass der Mensch und die Natur vor dem Profit kommen. Dazu gehören neben den Themen „gerechter Welthandel ohne CETA und TTIP“ und „Kampf gegen Rassismus“ auch die Inhalte um „Flucht und Migration“.
Während des viertägigen Treffens konnten die Teilnehmer unter vielen Angeboten wählen, aufgeteilt in die Bereiche Wissen, Strategie und Aktion. Parallel zur Sommerakademie lief die Aktions-Akademie mit ihren Workshops. Als Veranstaltungsort diente das Gymnasium an der Koblenzer Straße in Urdenbach.
„Auf dem Weg in eine bessere Welt“
Mit den Fragen nach den Zustand der Welt, Verbesserungsmöglichkeiten und was jeder einzelne dazu beitragen kann, bot der Eröffnungsabend neben dem inhaltlichen Überblick über die Programmpunkte auch gleich ein buntes kulturelles Programm. Matthias Fuhrmeister begleitete den Abend mit seiner Hommage an Heinrich Heine und Christoph Rummel zeigte mit Jonglage wie Wirtschaft und Finanzen funktionieren.
An der Podiumsdiskussion zum Thema Flucht und Migration nahmen auch Miriam Koch (2.v.r. ) und Greraud (2.v.l.) teil
Flucht und Migration
Den Donnerstag verbrachten die Teilnehmer in ihren gewählten Kursen, bevor man sich am Abend zur Diskussionsrunde „Flucht und Migration“ zusammen fand. Die Düsseldorfer Flüchtlingsbeauftragte Miriam Koch vermittelte einen Eindruck von der Situation in der Landeshauptstadt. Die Traglufthalle mit rund 250 Flüchtlingen gleich neben dem Veranstaltungsort sei kein gutes Beispiel für Unterbringung, aber durch das Fehlen von geeigneteren Möglichkeiten leider alternativlos. Geraud, ein Flüchtling aus Kamerun der in Berlin lebt, schilderte die Lage aus Sicht der Flüchtlinge. Die Willkommenskultur sei gut gemeint, würde aber vielen Menschen übergestülpt und nehme ihnen die Selbstständigkeit. Sie wollten nicht als Bittsteller auftreten, sondern würden sich gemeinsame Aktionen auf Augenhöhe wünschen. Die Verschärfung der Asylgesetze habe viele Asylbewerber hart getroffen und die Enttäuschung sei da, dass die Deutschen dies nicht verhindert hätten.
In einer feierlichen Prozession gingen nicht nur die Kunstwerke und Reiche in Meseum
Neoliberalismus – ab ins Museum
Der sicherlich schillerndste Beitrag der Sommerakademie war am Samstag die Performance „Neoliberalismus – ab ins Museum“. Unter anderem wurden „Die Original-Handtasche von Margaret Thatcher“ und ein drei Meter hohes Abbild des „Homo Oeconomicus“ dem NRW-Forum übergeben. Begleitet wurde die Aktion von fast 300 Teilnehmern, die begeistert beim gemeinsamen „in die Tasche lügen“ mitmachten und mit lautem Halleluja forderten, die Macht der Banken und Konzerne zu brechen. Die Kunstwerke werden Bestandteil der Ausstellung Planet B, in der Ideen für eine neue Welt gezeigt werden.
Die No Border Band ist aus einem Düsseldorfer Flüchtlingprojekt entstanden und seitdem machen die Mitglieder erfolgreich Musik in ganz Deutschland
Konzerte
Gemeinsam mit Flüchtlingen aus Düsseldorf wurde am Samstagabend das Gymnasium in Urdenbach gerockt. Die No Border Band und die Gruppe Delikatessen aus Bamberg sorgten am letzten Akademieabend für ausgelassene Stimmung bevor sich am Sonntag nach der Abschlussdiskussion „Utopie konkret“ die Teilnehmer verabschiedeten.