Düsseldorf: Studierende der HHU verunsichert – zwei weitere Gebäude werden wegen Mängeln geschlossen
Die Studierenden der Philosophischen Fakultät der Heinrich-Heine Universität (HHU) sind verunsichert, denn am Mittwoch wurde ihnen mitgeteilt, dass die Gebäude 23.31 und 23.31 bald nicht mehr nutzbar sein werden. Ab sofort sind die Öffnungszeiten eingeschränkt und ab Montag (17.6.) werden alle oberen Etagen ganz schließen. Damit fallen 19 Seminarräume weg. „Und das, wo sowieso schon immer Raumknappheit herrschte“, empört sich eine Studierende gegenüber report-D.
Das moderne Schild täuscht, am Gebäude dahinter stehen bereits die Gerüste
Auf Nachfrage bei der HHU, verweisen die Verantwortlichen auf den Gebäudeeigner, dem Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW (BLB-NRW). Bei einer Sicherheitsüberprüfung sei in den beiden Gebäuden 23.31 und 23.32 Brandschutzmängel festgestellt worden, die eine Einschränkung des Betriebs notwendig machten. Daher seien die Öffnungszeiten der Gebäude von montags bis freitags auf 6:30 bis 20 Uhr eingeschränkt worden. Außerhalb dieser Zeiten ist das Betreten der Gebäude verboten. Ab Montag, 17. Juni werden außerdem 19 Seminarräume ab Ebene 00 aufwärts geschlossen. Lediglich die Seminarräume im Untergeschoss können weiter genutzt werden, heißt es in der Mitteilung der HHU.
Raumknappheit an der HHU
Die Uni-Verwaltung bemüht sich, die Studierenden in anderen Räumen unterzubringen. Statt Seminarräume sind dies meist Hörsäle oder auch Besprechungszimmer. Da die Bedenken der Studierenden wohl laut genug waren, hat die HHU nun zu einer Informarmationsveranstaltung am Dienstagmorgen (18.6.) eingeladen.
Die betroffenen Gebäude sind eingerüstet
Bedenklich stimmt die Tatsache, dass alle 23-er Gebäude, insgesamt zehn Stück, die mit Übergängen verbunden sind, gemeinsam in den 70er Jahren errichtet wurden. Im Gebäude 23.21 fand man bei Untersuchungen PCB-haltige Fugendichtmassen, was nun zur Kernsanierung des Hauses führt. Die Arbeiten laufen und sollen 2020 abgeschlossen sein. Die Sanierung des Bereichs 23.01 wurde bereits abgeschlossen, für die Bereiche 23.11 und 23.12 laufen die Planungen.
BLB betont die Notwendigkeit der Maßnahmen
Nach Auskunft des BLB-NRW sollen die aktuell betroffenen Gebäude PCB frei sein und wurden daher nicht in das Sanierungskonzept integriert. „Aufgrund der festgestellten Brandschutzmängel wurde als Sicherungsmaßnahme zum Schutz der Beschäftigten und Studierenden die Einschränkung des Betriebs der beiden Gebäude 23.31 und 23.32 festgelegt,“ heißt es in der Mitteilung des BLB an report-D. Offenbar war die Summe der Mängel groß genug, eine Schließung zu veranlassen. Wie die Missstände abgestellt werden können, steht noch nicht fest. „Zudem werden derzeit weitere Lösungen und Maßnahmen zum weiteren Verfahren angestrebt, um den universitären Betrieb so wenig wie möglich zu beeinträchtigen,“ teilte der BLB mit.
Die Balkone dürfen wegen Absturzgefahr schon länger nicht betreten werden
Ob die Brandschutzmängel nur die beiden Einheiten 23.31 und 23.32 betreffen, wollte der BLB gegenüber report-D nicht bestätigen. Bei einer Baugleichheit der Gebäude könnte die HHU bald vor noch größere Probleme gestellt werden.
Auf dem gesamten Unigelände herrscht rege Bautätigkeit und viele Gebäude werden nach neustem Standard zusätzlich errichtet. Stellt sich die Frage, ob der Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW darüber die Sanierung und Instandhaltung der alten Gebäude aus den Augen verloren hat?