Düsseldorfer Juden und Muslime initiieren Extremismus-Projekt "Klar im Kopf"
Der Landesverband der Jüdischen Gemeinden von Nordrhein-Westfalen und der Kreis der Düsseldorfer Muslime (KDDM) haben sich gemeinsam zum Ziel gesetzt, die zunehmende Indoktrinierung und Radikalisierung von Jugendlichen zu verhindern. Einen Partner haben sie dabei in der Jugendberufshilfe (JBH) gefunden, die mit dem Projekt „Klar im Kopf“ Jugendliche gegen die Beeinflussung durch radikale Bewegungen stärken und sich gegen Fremdenfeindlichkeit wenden soll.
Start bei der JBH
Im ersten Schritt sollen über die Jugendberufshilfe junge Menschen im Übergang von der Schule in den Beruf gestärkt werden, nicht auf extremistische „Rattenfänger“ hineinzufallen. Durch Präventionsangebote werden Jugendliche im Rahmen der sozialpädagogischen Arbeit und im Ausbildungsalltag in ihrer Persönlichkeit gefestigt und befähigt, radikale Bewegungen als solche zu erkennen und sich von ihnen zu distanzieren. Kulturelle Vielfalt und Toleranz sollen durch das multimediale Projekt „Respekt“, die kritische Auseinandersetzung im Internet und sozialen Netzwerken und Besuchen von Moschee, Synagoge und Kirche vermittelt werden.
Gespräche zwischen Juden und Muslimen
Dr. Dalinc Dereköy vom KDDM betonte bei der Präsentation von „Klar im Kopf“, dass die Düsseldorfer Muslime sich schon seit langen Gedanken darüber machen, wie man dem wachsenden Extremismus entgegen treten kann. 33 Moschee-Gemeinden sind in ihrem Verband organisiert und Dereköy ist sicher, dass die Radikalisierung abseits der Moscheen stattfindet. Als er von Wilfried Johnen, Geschäftsführer des Landesverbandes der Jüdischen Gemeinden von NRW gefragt wurde, ob Muslime und Juden gemeinsam gegen jedwede Form des Extremismus vorgehen wollten, stimmten er und die KDDM-Mitglieder sofort zu.
Projekt auch für weiterführenden Schulen
Bei den Jugendlichen der JBH wird „Klar im Kopf“ beginnen. Stadtdirektor Burkhard Hintzsche wird gemeinsam mit der Bezirksregierung versuchen, das Projekt in allen weiterführenden Schulen zu etablieren.