Fortuna Düsseldorf distanziert sich vom Militärgruß ihrer türkischen Nationalspieler Ayhan und Karaman
Ein militärischer Gruß auf dem Spielfeld nach dem Siegtreffer und nachher nochmal mit dem gesamten Team, Betreuern, Trainern und Reservespielern, getwittert vom türkischen Fußballverband aus der Kabine: So drückte die türkische Nationalmannschaft im Rahmen ihres Spiels gegen Albanien ihre Verbundenheit mit der weltweit kritisierten Militäroffensive der Türkei im Norden Syriens aus. Unter den zackig salutierenden waren auch zwei Profis der Fortuna Düsseldorf: Kaan Ayhan und Kenan Karaman.
Funktionäre der UEFA haben laut Medienberichten sofort Ermittlungen wegen des Saluts angekündigt. Politische und religiöse Botschaften sind im Zusammenhang mit Länderspielen untersagt. Fortuna Düsseldorf distanzierte sich in einer am Sonntag veröffentlichten Erklärung von dem Vorgehen der beiden Spieler.
Telefonat mit den Spielern
Sportvorstand Lutz Pfannenstiel habe umgehend das Gespräch mit den Spielern Kaan Ayhan und Kenan Karaman gesucht, heißt es darin. Pfannenstiehl habe die Position des Vereins deutlich gemacht. Laut dem Statement haben beide Spieler versichert, dass es sich lediglich um eine Solidaritätsbekundung für Soldaten und ihre Angehörigen gehandelt habe. Diese sei verbunden gewesen mit dem Wunsch, dass sie wieder gesund zu ihren Familien zurückkehren können.
Lutz Pfannenstiel, Sportvorstand der Fortuna Düsseldorf, will mit den Spielern nach deren Rückkehr sprechen.
Fortuna Düsseldorf will die Angelegenheit in einem persönlichen Gespräch aufarbeiten, sobald die beiden Nationalspieler zurückgekehrt sind. „Wir kennen Kaan Ayhan und Kenan Karaman seit langer Zeit“, sagte Sportvorstand Lutz Pfannenstiel, „wir sind davon überzeugt, dass ihnen nichts ferner lag, als ein politisches Statement abzugeben. Beide Spieler stehen für die Werte, die unser Verein lebt.“
Werte des Vereins
Fortuna Düsseldorf distanziere sich in aller Deutlichkeit von jeglicher vermeintlich politisch motivierter Handlung, die gegen die Werte des Vereins verstößt. Der Verein verhalte sich satzungsgemäß weltanschaulich, politisch, rassistisch und religiös neutral und stehe in allen Belangen auf demokratischer Grundlage. Er trete rassistischen, verfassungs- und fremdenfeindlichen Bestrebungen sowie diskriminierenden oder menschenverachtenden Verhaltensweisen aktiv entgegen.