Düsseldorfer EG gewinnt Last Minute: 4:3 n.V. – und ein Finale in Augsburg
Descheneau war der Mann dieses Freitagabends (29.3.). Vor 8.534 Zuschauern im ISS Dome drehte die Düsseldorfer EG Spiel Nummer sechs dieser Play-offs gegen die Augsburger Panther. Nach 40 Minuten hatte Düsseldorf mit zwei Toren zurückgelegen. Eine Minute vor Schluss fiel der Ausgleich, 36 Sekunden nach Beginn der Verlängerung fiel das Siegtor. Torschütze Jaedon Descheneau hielt die Düssseldorfer EG in den Play-offs. Nach dem 4:3 (0:2; 1:1; 2:0; 1:0) geht es am Sonntag (31.3.) nach Augsburg.
Fehlstart in die entscheidende Partie: In den ersten sieben Minuten fing sich die Düsseldorfer EG zwei Gegentore.
Wegen der Verletzung von Hendrik Harte musste DEG-Coach Harold Kreis umbauen. Patrick Köppchen kehrte ins Team zurück, für ihn musste Nichlas Torp auf die Tribüne. Auf dem Eis gehörte die erste Chance der DEG: Barta ließ die Scheibe für Philip Gogulla liegen. Der zog aus dem rechten Bullykreis ab und forderte Olivier Roy eine Schonerparade ab (2.). Der Anfangsschwung führte zu einer frühen Überzahl, Steffen Tölzer wanderte für zwei Minuten wegen Hakens auf die Sünderbank. Ryan McKiernan zog von der blauen Linie ab, Barta nahm den Nachschuss aus spitzem Winkel (3.). Ein Wechselfehler der DEG egalisierte die Kräfteverhältnisse auf dem Eis. Wenig später musste auch Nowak runter. Etwa eine Minute lang sah sich die DEG einem 3:4-Unterzahlspiel ausgesetzt. Eine weitere Minute galt es, mit zwei Mann weniger zu überstehen. Das gelang leider nicht, weil Alex Picard seinen Schläger verlor. Während er sich an der Bande Ersatz beschaffte, hatten die Panther viel zu viel Platz, den sie nutzten. Matt Fraser kam im Slot an die Scheibe und nahm Maß (6.). 12 Sekunden später bot sich für die Jungs von Harold Kreis in einem Überzahlspiel die Gelegenheit, alles wieder gerade zu biegen. Bei der ersten Befreiung der Augsburger wollten die Gäste die Scheibe eigentlich nur aus der Gefahrenzone bringen und gingen ihr im Drittel der DEG ein wenig hinterher. Da der DEG aber kein Zugriff auf das Spielgerät gelingen wollte, stand es plötzlich 0:2. Drew Leblanc war der Torschütze (7.).
Die Düsseldorfer EG drückt
Im Mittelabschnitt drückte die DEG. Bei einem Schuss von Kevin Marshall sorgte Barta vor dem Tor für Unruhe, Gogulla scheiterte im Nachfassen (21.). Die Emotionen kochten hoch, als Patrick Buzás von Arvids Rekis hart angegangen wurde und verletzt auf dem Eis liegen blieb. Die Schwarz-Weiß-Gestreiften hatten die Szene offenbar nicht genau gesehen. Rekis kam straflos davon. Buzás musste kurz in die Kabine, kehrte später aber aufs Eis zurück. Der kanadische Wirbelwind Descheneau brachte die DEG wenig später zurück ins Spiel brachte. Als beide Mannschaften mit einem Mann weniger auskommen mussten, hob McKiernan den Puck von der linken Seite vors Tor, wo Descheneau zur Stelle war und die DEG-Fans jubeln ließ (32.).
Harter Check durch Henrion: Christoph Ullmann musste vom Eis gefahren werden, Henrion bekam eine Spielstrafe und fuhr vom Eis.
Vorteil DEG, der Ausgleich schien nahe. John Henrion ließ sich zu einem harten Check gegen Christoph Ullmann hinreißen, als der die Scheibe an der Bande längst weitergespielt hatte und nicht mehr mit einem Check rechnete. Der langjährige Nationalspieler blieb schwer benommen auf dem Eis liegen und musste letztlich unter dem Applaus aller (!) Spieler und Fans das Eis auf einer Trage verlassen. Henrion schickten die Schiedsrichter mit einer Spieldauerdisziplinarstrafe vorzeitig unter die Dusche. In der fünfminütigen Überzahl setzte zunächst Matt White die Scheibe aus dem Slot knapp über den Kasten (36.). Durch den Treffer von Schmölz, der einen Distanzschuss von Braden Lamb abfälscht (36.), wurde die Aufgabe für die DEG wieder erheblich schwerer.
In den Winkel
Die DEG hatte in der Anfangsphase des dritten Abschnitts gleich zwei Überzahlspiele. Das erste verpuffte wirkungslos. Das zweite war druckvoll und mit einigen guten Szenen versehen, aber der Torjubel blieb aus. Die Sekunden verrannen. Dann schnappte sich Käptn Barta die Scheibe im eigenen Drittel, kurvte sich ins Panther-Drittel und setzte das Ding einfach in den Winkel (50.). Jetzt war die DEG wieder da! Wiederum verstrich die Zeit, bis Niederberger gut zwei Minuten vor Schluss das Eis für einen sechsten Feldspieler verließ. Die DEG kämpfte sich ins Angriffsdrittel, behauptete dort die Scheibe, Marshall zog von der blauen Linie ab und flach rechts schlug der Puck zum laut umjubelten 3:3-Ausgleich ein.
Triumpf komplett: In Sekunde 36 der Verlängerung traf Jaedon Descheneau (rot-gelbes Trikot).
Die Verlängerung dauerte dann ganze 36 Sekunden. Schnell hatte die DEG die Scheibe nach vorne gespielt, Descheneau hatte sie behauptet. Das ging zwar nur so halb gut, aber der Zauber-Kanadier setzte nach, gab nicht auf, hatte den Puck dann plötzlich doch auf dem Schläger und sorgte für Glücksgefühle in Düsseldorf – ein goldener Treffer. Nun kommt es am Sonntag zum großen Showdown im Curt-Frenzel-Stadion zu Augsburg. Der erste Puck fällt um 16.30 Uhr.
Fotos: Karina Hermsen