750 Ostermarschierer in Düsseldorf
Sie wollten ein Zeichen setzen für Frieden und gegen Krieg – rund 750 Menschen marschierten in diesem Sinne am Samstag (26.3.) durch die Düsseldorfer Innenstadt. Bei vielen Autofahrern ernteten die Demonstranten nur Kopfschütteln und Hupkonzerte – die Bürger in Shoppinglaune in der City fühlten sich gestört durch den entstehenden Stau. Auch in Zeiten von Flüchtlingskrise und Anschlägen in Europa scheint das Thema Frieden noch immer nicht bei allen an Bedeutung gewonnen zu haben.
Die Regenbogenfahne für Frieden war ebenso vertreten wie die Förderung nach Empörung
Friedensaktivisten vieler Organisationen trafen sich zum Ostermarsch vor dem DGB-Haus an der Friedrich-Ebert-Straße. Ihr Marsch führte sie quer durch die Innenstadt zum Rathausplatz. Dort wurden sie bereits von Oberbürgermeister Thomas Geisel erwartet. Er ist Mitglied im weltweiten Städtebündnisses „Bürgermeister für den Frieden“ (Mayors for Peace) und bekundet damit die Forderung nach einem ausnahmslosen Verbot von Atomwaffen. In seiner Ansprache betonte er, der tödliche Kreislauf müsse durchbrochen und Krieg und Terror bekämpft werden. Ziel sei es die Konflikte mit friedlichen Mitteln zu lösen. Solange die Appelle nicht gehört würden, sei es die Pflicht den Deutschen sich um die Flüchtlinge zu kümmern.
Auf dem Rathausplatz erwartete Thomas Geisel die Ankunft der Demonstranten
Eine Aussage, die von Alexander Neu, MdB der Linken, begrüßt wurde. Bedauerlich sei aber, dass diese Auffassung längst nicht von allen Vertretern der SPD geteilt würde. Neu forderte den Fokus auf die Bekämpfung der Fluchtursachen zu setzen. Die deutschen Waffenlieferungen ermöglichten die weitere Kriegsführung in Syrien und im Irak.
Zeitlose Forderungen nach Frieden
Besorgt blicken die Friedensaktivisten auf die Entwicklung bei den Neo-Nazis und Rechtspopulisten. Die Stimmung um die wachsenden Flüchtlingszahlen bescherten diesen Gruppierungen Zulauf. Mit dem Düsseldorfer Friedenspreis wurde beim Ostermarsch Jürgen Schuh und seine Mitstreiter von der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes, Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BDA) übergeben. Der undotierte Preis wird seit 2002 von der Düsseldorfer Friedensbewegung verliehen, um Einzelpersonen oder Gruppen zu ehren, die dazu beigetragen die Verständigung der Menschen untereinander zu fördern, Feindbilder ab- und Vertrauen aufzubauen.
Jürgen Schuh von der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes, Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten
Der Ostermarsch führt an Ostersonntag mit einem Fahrradcorso von Essen über Gelsenkirchen, Wattenscheid und Herne bis nach Bochum. An Ostermontag gibt es einen Friedensgottesdienst in Bochum und ein großes Friedensfest in Dortmund.
Die Gruppe Musikandes sorgte für musikalische Unterhaltung auf dem Rathausplatz