Kollektivversagen bei Düsseldorfer 3:0-Niederlage
Das Spiel, das die Wende bringen sollte, wurde zum Alptraum für die Fortuna-Fans. Gegen den FC Augsburg boten die Düsseldorfer am Dienstagabend (17.12.) eine ungenügende Vorstellung und gingen mit einer 3:0-Niederlage (1:0) vom Platz.
Umstellungen ohne Wirkung
Friedhelm Funkel stellte seine Mannschaft im Vergleich zur 0:3-Heimpleite gegen RB Leipzig auf vier Positionen um. Der wieder genesene Torjäger Rouwen Hennings ging mit der Kapitänsbinde auf das Feld, da Adam Bodzek aufgrund einer Gelbsperre ausfiel. Adams, Morales und Barkok kamen für Hoffmann, Bormuth und Ampomah neu in die Startelf. Gegen den FC Augsburg sollte endlich die Wende geschafft werden, nachdem die Fortunen zuletzt fünf Spiele sieglos blieben.
Besser ins Spiel fanden allerdings die Augsburger, die bei den vergangenen Spielen ordentlich Selbstvertrauen getankt hatten. 13 Punkte aus fünf Spielen ließen die Akteure von Martin Schmidt befreit aufspielen. Wie zuletzt zeigte sich die linke Abwehrseite der Fortuna mit Niko Gießelmann sehr anfällig für gegnerische Angriffe. In der 21. Minute kam Florian Niederlechner problemlos an Gießelmann vorbei, doch F95-Keeper Zack Steffen war rechtzeitig zur Stelle (21.).
Nach 30 Minuten gab es die erste Torannäherung der Düsseldorfer. Im Strafraum verpasste Kaan Ayhan einen scharf geschlagenen Freistoß von Erik Thommy nur knapp. Auf der Gegenseite ließ sich Ayhans Abwehrkollege Kasim Adams viel zu einfach von Niederlechner überlaufen. Eine Körpertäuschung reichte, um den Ghanaer aus dem Spiel zu nehmen. Steffen ließ den Abschluss zwar noch abklatschen, aber gegen den Nachschuss von Philipp Max war der US-Amerikaner machtlos – 1:0 (32.) Die Fortuna zeigte sich in der Folge viel zu harmlos in allen Bereichen und schenkte die Bälle zu einfach her.
Harmlose Offensive und anfällige Defensive
Für den zweiten Abschnitt musste Funkel offensiv etwas verändern und brachte mit Nana Ampomah einen schnellen Außenspieler für den enttäuschenden Aymen Barkok. Das Spiel der Rheinländer wurde nun etwas besser in Richtung gegnerisches Tor, ohne dabei die ganz große Gefahr auszustrahlen. „Wir haben es wiedermal nicht hinbekommen Durchschlagskraft zu entwickeln und konnten die Augsburger Hintermannschaft nicht vor Probleme stellen“, erklärte Hennings gegenüber „Sky“ nach dem Spiel.
Große Aufregung gab es in der 58. Spielminute als Dawid Kownacki eine Hereingabe von Thommy verwerten wollte und der Augsburger Stephan Lichtsteiner ihn von hinten zu Boden stieß – Kein Eingriff des VAR. Offensiv lief an diesem Tag nahezu nichts zusammen beim Tabellensechzehnten und auch defensiv bot die Funkel-Elf im so wichtigen Spiel gegen die Fuggerstädter zu viele Schwächen. Nach einem Eckball von Max schafften es weder Kownacki noch Morales Tin Jedvaj am kurzen Pfosten zu stören. Der Kroate köpfte ohne Gegenwähr ein – 2:0 (61.).
Düsseldorfer Kollektivversagen
Die Fans konnten den Eindruck gewinnen, dass den Spielern die Wichtigkeit dieser Partie nicht klar war. Antriebslos und ohne Ideen präsentierten sich die Fortunen gegen einen Gegner, den man vor Spielbeginn noch auf Augenhöhe sah. Der eingewechselte Ampomah suchte zwei Mal den Abschluss, ohne FCA-Torhüter Koubek dabei vor Probleme zu stellen (63./70.). Zu allem Überfluss patzte dann der Fortunen-Keeper. Schiedsrichter Marco Fritz entschied, nach einem eher harmlosen Zweikampf 25 Meter vom Düsseldorfer Tor entfernt, auf Foul von Sobottka. Beim Direktschuss von Max machte Steffen einen Schritt zu weit nach links, bekam die Kugel nicht mehr richtig zu fassen und legte sich das 3:0 selbst in die Maschen (72.). An diesem Tag ging gar nichts zusammen bei Fortuna Düsseldorf, wenngleich die Verantwortlichen zurecht mit den Entscheidungen des Schiedsrichtergespanns haderten.
Gegen Union muss der Knoten platzen
„Die Situation ist im Moment sehr kritisch. Wir hatten viele Gegner zuletzt bei denen es schwierig war etwas zu holen. Bis Sonntag müssen wir das wieder hinbekommen und alles für einen Sieg tun“, betonte Fortunas Torjäger bei „Sky“ zur Lage seiner Mannschaft. Bei aller Kritik zum Spiel gegen Augsburg darf man nicht vergessen, dass die Gegner der fünf sieglosen Partien zuvor ausnahmslos um den Einzug in den Europapokal kämpfen. Das Funkel-Team musste hintereinander gegen Schalke (3:3), Bayern (0:4), Hoffenheim (1:1), Dortmund (5:0) und Leipzig (0:3) antreten.
Am nächsten Sonntag (22.12., 15:30 Uhr) kommt mit Aufsteiger Union Berlin ein Gradmesser in die Düsseldorfer Arena. Das Team von Trainer Urs Fischer musste sich am 16. Spieltag mit 0:2 gegen Hoffenheim geschlagen geben. Aufraffen ist bei den Rheinländern angesagt, um den Negativlauf noch vor der Winterpause zu beenden.