Düsseldorf: Stadt setzt auf Aufklärung – Gänse bitte nicht füttern!
Die Gänse in den Düsseldorfer Parks sind beliebt, ihre Hinterlassenschaften allerdings weniger. Die Menge der Tiere wird maßgeblich durch das Futterangebot beeinflusst und da sind die Düsseldorfer und Düsseldorferinnen gefragt. Denn immer noch füttern vermeintliche Tierfreunde die Wasservögel, sorgen damit für Krankheiten, unkontrollierte Vermehrung und Schmutz in den Anlagen. Die Kampagne "Bitte nicht füttern – Ich suche mein Futter selbst"soll informieren und aufklären.
Seit 2008 sammelt Tobias Krause, Mitarbeiter des Gartenamt und Vogelexperte, und seine Kollegen die Daten der Vogelbestände in den Düsseldorfer Parks und Gärten. Vor zwei Jahren begannen dann die Maßnahmen zum Gelegemanagement, denn die Zahl der Kanada- und Nil-Gänse stieg stetig. Die Hinterlassenschaften der immer größer werdenden Population sorgen für Unmut.
Tauben, Enten und Gänse – alle suchen am Ufer des Spee’schen Grabens nach Futter und betteln die Besucher an
Mit verschiedenen Maßnahmen will die Stadt das Problem in den Griff bekommen.
Gelegemanagement
In enger Abstimmung mit der unteren Jagdbehörde werden die Nester der Nil- und Kanadagänse kontrolliert und nur zwei Eier darin belassen. Damit wird die Zahl der Jungen reduziert, denn sonst haben die Gänse pro Gelege im Durchschnitt fünf bis acht Gössel (Gänseküken). Diese Maßnahme wirkt nur langfristig, zeigt aber bereits erste Erfolge. Gab es 2017 966 Kanadagänse, reduzierte sich die Zahl bis 2018 auf 923. Ohne das Gelegemanagement wären es rund 1250 gewesen. Außerdem werden Brutplätzen für Höckerschwäne unterstützt, die als natürliche Konkurrenten die Nil- und Kanada-Gänse fernhalten.
Durch Reduzierung der Eier soll die Zahl der Jungtiere verringert werden
Reinigungsmaßnahmen
In den Parks und Gärten werden die Reinigungsmaßnahmen erhöht, um die Hinterlassenschaften der Vögel Herr zu werden. In erster Linie werden besonders stark besuchte Bereiche gereinigt, beispielsweise am Kö-Bogen, die Wege in den Parkanlagen und der Wasserspielplatz im Zoopark. Bei den Reinigungsgängen, die 12 Mal wöchentlich erfolgen – werden Gehwege, Sitzbänke und Geländer gesäubert.
Flyer-Kampagne
Mit Flyern soll die Sensibilität der Bürger für das Thema erhöht werden. Laut Straßenordnung ist das Füttern aller Vögel verboten, viele Menschen halten sich aber aus falsch verstandener Tierliebe oder Unwissenheit nicht daran. Doch dadurch wird die natürliche, selbstständige Nahrungsaufnahme der Tiere behindert, sie werden krank. Durch das Zufüttern werden immer mehr Tiere angelockt und es kommt zu unverträglich hohen Beständen. An drei Wochenenden werden Promoter in den Mittagsstunden durch die Parkanlagen gehen, die Flyer verteilen und die Menschen informieren. Am Sonntag (2.6.) und am Samstag (8.6.) sind sie im Hofgarten und am Spee’schen Graben unterwegs. Am Sonntag (23. 6.) werden sie im Zoopark sein.
Viele Bürger glauben mit dem Füttern der Tiere etwas gutes zu tun – das Gegenteil ist der Fall
Einsaaten
Das Gartenamt auf den flachen Böschungen an den Gewässern spezielle Einsaaten ausbringen, so dass dort Kräuter mit ätherischen Ölen wachsen, die für die Gänse unangenehm sind und sie deshalb fernhalten.
Aufklärung von Kindern
Durch gezielte Information in Kindergärten und Schulen soll Aufklärung auch bei den jungen Düsseldorfern betrieben werden.
Information
Sollte es – wie etwa im Winter – erforderlich sein, die Wildvögel mit zusätzlichen Futter zu versorgen, wird sich das Gartenamt um artgerechtes Futter kümmern. Wer Wildvögel beobachtet, die Hilfe benötigen, kann sich an den Tierschutzverein unter Telefon 0211-131928 oder E-Mail an info@tierschutzverein-duesseldorf.de wenden.