Düsseldorf: Verein Lobby für Demokratie setzt Zeichen #gegenrassismus
Düsseldorf und seine 50 Stadtteile stehen für Humanität, Respekt und Vielfalt. Dieses Zeichen gegen Rassismus können die Düsseldorfer*innen ab mit Plakaten verdeutlichen. Denn der Verein Lobby für Demokratie startet eine Kampagne und lädt Bürger, Geschäfte, Gastronomien, Praxen und öffentliche Stellen ein zu zeigen, dass Rassismus, Hetze und Ausgrenzung haben bei ihnen keinen Platz haben.
(v.l.) Boris Bartels, Sofia Tsempekidou, Wilfried Johnen, Thomas Geisel, Bea Kallen und Jürgen Gocht mit den neuen Plakaten
Plakataktion für Demokratie
Oberbürgermeister Thomas Geisel ist Mitglied im Verein Lobby für Demokratie, der sich im November 2018 gründete. Am Dienstag nahm Geisel eins der ersten Plakate der Aktion entgegen, mit dem der Verein jetzt an die Öffentlichkeit geht. Dass Düsseldorf für Humanität, Respekt und Vielfalt stehen, hat das Stadtoberhaupt und viele Bürger*innen bereits in der Vergangenheit gezeigt, als es darum ging Flagge gegen rechtsextreme Aktionen zu zeigen. Mit den leuchtend roten Plakaten kann nur jeder in seinem Viertel dafür werben, denn es gibt sie für alle 50 Stadtteile.
5100 Plakate
Insgesamt 5100 Plakate sind gedruckt und warten auf aktive Menschen, sie sie aufhängen und damit nachdrücklich unterstreichen, dass Düsseldorf weltoffen und gegen jede Form von Ausgrenzung ist. In jedem Stadtteil sind Verteilstellen eingerichtet, an denen die Plakate abgeholt werden können.
Eine Liste gibt es hier. oder auf Facebook hier.
Gemeinsam mit Vereinsmitglied Thomas Geisel werden Pläne für Aktionen in diesem Jahr geschmiedet
Prof. Dr. Dr. Frank Schneider, Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Düsseldorf unterstützt die Aktion und freut sich, dass es hier sogar den Sonderdruck „Uniklinik Düsseldorf steht für Humanität, Respekt und Vielfalt. „Forschung, Lehre und Krankenversorgung wären hier gar nicht möglich, ohne die große Vielfalt an Beschäftigten aus den verschiedensten Kulturkreisen und Ländern“, betont Schneider. Weitere Sonderdrucke sind möglich, Informationen dazu gibt es beim Verein Lobby für Demokratie.
Nach dem Mord an Walter Lübcke im Juni 2019, dem feigen Attentat im Herbst 2019 in Halle sowie dem grauenhaften Anschlag Anfang des Jahres in Hanau sollte die Aktion ursprünglich bereits im Frühjahr starten. Doch dann kam die Corona-Pandemie und viele der Pläne des Vereins mussten auf Eis gelegt werden. Mit den aktuellen Ereignissen in den USA und den weltweiten Protesten #gegenrassismus ist die Aktion kommt die Aktion nun genau zur richtigen Zeit.
Verein Lobby für Demokratie
„Die Würde des Menschen ist unantastbar“ heißt es in Artikel 1 des Grundgesetzes. Doch dafür ist Haltung gefordert, denn die Demokratie ist nicht allein Aufgabe des Staates – jeder Mensch muss Bemühen und Haltung zeigen. Mit dieser Grundidee engagieren sich über 200 Mitglieder seit November 2018 im Verein Lobby für Demokratie. Darunter sind Menschen aus aus Politik, Wirtschaft, Religionsgemeinschaften, Kultur, Gewerkschaften und Stadt. Das Ziel ist es, die Demokratie zu stärken und gegen Rassismus, Rechtsradikalismus und Diskriminierung vorzugehen. Seit der Gründung gab es viele Aktionen und das Netzwerk wächst stetig weiter, das sich für Toleranz, Rechtsstaatlichkeit, Meinungsvielfalt und Fairness einsetzt.
Corona hat die zahlreichen Pläne des Vereins für das Jahr 2020 durchkreuzt. So war eine weitere Veranstaltungsreihe für junge Menschen „tell me your story“ geplant. Dabei soll mit Rapp Rassismus und Rechtsradikalismus begegnet werden. In generationsübergreifenden Kamingesprächen und Erinnerungsspaziergänge ist der Kontakt zur Bürger*innen vorgesehen. Für die Kommunalwahl will der Verein eine hohe Wahlbeteiligung erreichen und in den Stadtvierteln verstärkt auf die Menschen zugehen.
Im März veröffentlicht wurde das Buchprojekt „Unsere Demokratie will verteidigt werden!“. Herausgeberin Karin Gruß hat 32 namhafte Kinderbuchautoren für Texte gewinnen können. Das Ergebnis sind Geschichten und Gedichte für Kinder und Jugendliche im Alter von 7 bis 17 Jahren mit dem Titel „Wer tanzt schon gerne allein“.
Auf das nächste Jahr verschoben werden musste der Demokratie Slam in Zusammenarbeit mit der Tonhalle. Ebenso wie die Konzertreihe im Herbst 2020, bei der die Synagoge, Moscheen und Kirchen den Rahmen bieten sollten.
Doch die Planungen laufen weiter und aktuell wird an Videoclips zum Thema Demokratie gearbeitet. Report-D wird weiter berichten.
Weitere Informationen zum Verein, der Mitgliedschaft, der Möglichkeit für persönliches Engagement oder Termine finden sie auf der Homepage des Verein hier.