Düsseldorf Ostermarsch: Mehr als 1000 Menschen demonstrieren für Frieden und Abrüstung
Mehr als 1000 Menschen haben am Ostermarsch in Düsseldorf teilgenommen. Ihr Protestzug ging vom Haus des Deutschen-Gewerkschaftsbundes bis vor das Düsseldorfer Rathaus. Der Ostermarsch stand unter dem Motto „Abrüsten statt Aufrüsten – Verbot der Atomwaffen – Für ein Europa des Friedens!“ Auf dem Marktplatz versammelten sich mehrere hundert Menschen zur Abschlusskundgebung mit Friedensfest.
Auch zahlreiche junge Teilnehmer forderten mehr Engagement der Regierung für den Frieden.
Als Hauptrednerin hielt Friedensaktivistin Christiane Reymann einen flammenden Appell an Deutschland und Europa, sich mit Russland zu einem Friedensbündnis zusammen zu schließen. Sie brandmarkte die USA als Kriegstreibender. Reymann verband ihren Aufruf mit einer scharfen Kritik an den Medien, die sehr einseitig nur Fakten gegen Russland verbreiten würden. Deshalb müsse nun die Friedensbewegung für Saufklärung sorgen. Aus ihrer Sicht ist auch die Annektion der Krim durch Russland ein Ergebnis der westlichen Ausgrenzungspolitik gegen Russland.
Ratsherr Lutz Pfundner, Die Linke, fand lobende Worte für Oberbürgermeister Thomas Geisel.
Ratsherr Lutz Pfundner von den Linken überbrachte den Ostermarschierern die Grüße der Stadt. Ungewöhnlich für Pfundner: Er lobte Oberbürgermeister Thomas Geisel, der sich in diesem Jahr beim Ostermarsch entschuldigen ließ: „Man kann mit Geisel über vieles streiten, aber es ein klarer Vorteil, einen Oberbürgermeister zu haben, der klare Kante zeigt für die Friedensbewegung und den Antifaschismus.“ Das dürfe allerdings nicht darüber hinwegtäusche, dass es in Düsseldorf noch viel zu tun gebe. Pfundner kritisierte, dass Bundeswehroffiziere in Schulklassen Werbung für eine Karriere in den Streitkräften machen dürften. In Berlin habe sich der Senat klar gegen solche Werbeveranstaltungen entschieden.
Der Personalratsvorsitzende der Düsseldorfer Uni-Klinik, Martin Körbel-Landwehr, wandte sich gegen mehr Rüstungsausgaben in Deutschland.
Der Personalratsvorsitzende der Uniklinik Düsseldorf, Martin Körbel-Landwehr, sprach sich gegen die im Rahmen der Nato zugesagt deutliche Erhöhung des deutschen Wehretats aus. Die dort für Kriegswaffen auszugebenden Milliarden sollten stattdessen lieber im sozialen Bereich eingesetzt werden, forderte der bei Verdi engagierte Gewerkschafter. Er nannte Beispiele aus Düsseldorf, wo es Geld mangelt: In den Unikliniken regiere ein rigoroses Sparregiment. Dort seien zwei, oftmals nur eine Pflegekraft für eine Station mit 30 und mehr Patienten zuständig. Sein zweites Beispiel: Bis 2030 solle das Rentenniveau auf gerade mal 40 Prozent des letzten Brutto-Gehaltes abgesenkt werden. Das sorge dafür, dass die Mehrzahl der Rentner nicht mehr bekämen als die Grundsicherung. Beispiel drei sei die Pflege, wo Finanzinvestoren mit ihren Vorgaben für unmenschliche Arbeitsbedingungen sorgten – die zulasten der alten Menschen, aber auch des Pflegepersonals gingen.
Die Seebrücke für Geflüchtete war ebenfalls Thema beim Düsseldorfer Ostermarsch.
Am Randes des Friedensfestes gab es Ärger mit einem Verkäufer von Fahnen, Aufklebern und Stzickern. Die Polizei verlangte, dessen Gewerbeanmeldung zu sehen, die der Mann nicht dabei hatte und darauf verwies, dass er traditionellam Rande des Ostermarschfestes stehe.
Disput mit der Polizei: Ein fliegender Revolutionalien-Händler hatte seine Gewerbeanmeldung nicht dabei.