Düsseldorf: Lore-Lorentz-Schüler*innen gestalten Juli-Ausgabe von fiftyfifty
Leander Leinen staunt nicht schlecht, als er das Titelbild der Juli-Ausgabe des Straßenmagazins fiftyfifty in den Händen hält. Denn seine Zeichnung ziert das Titelbild. Damit hatte der Schüler der Lore-Lorentz-Schule nicht gerechnet. Er und seine Klassenkameraden und Kameradinnen des Bildungsgangs „Sprache und Literatur mit Abitur“ sind gespannt, wie die neue Ausgabe ankommt. Denn sie haben Zeichnungen und Texte zum Thema Obdachlosigkeit beigesteuert.
Das Cover der Juli-Ausgabe stammt von Leander Leinen
Schüler*innen setzen ihre Talente für fiftyfifty ein
Gemeinsam mit Kira Opiela und Sophie Schilmar trifft Leander am Freitagmorgen auf der Kö Thomas Hartmann. Der Obdachlose hat dort mit seinen beiden Hündinnen Senta und Lilli seinen Stammplatz und verkauft das Straßenmagazin. Am Montag gibt es bei ihm und seinen Kollegen die Juli-Ausgabe. Ihm gefällt das Titelbild und kennt die Situation, denn gerade auf der Kö ist oft ein ganz besonderes Publikum unterwegs.
Thomas Hartmann verkauft die Straßenzeitung fiftyfifty an der Kö
Langjährige Kooperation
Seit 2013 arbeiten Schüler*innen der Lore-Lorentz-Schule mit dem Obdachlosenmagazin fiftyfifty zusammen. Sie steuern Texte bei oder der Bildungsgang Gestaltungsassistenten hat Postkarten entworfen. Sie setzen sich dabei mit dem Thema Obdachlosigkeit auseinander, das viele von ihnen durchaus von Ansehen her kennen. Sophie Schilmar hat für die fiftyfifty einem Poetry Slam getextet und dabei Eindrücke aus ihrer Umgegbung verarbeitet. Denn den Fiftyfifty-Verkäufer vor dem Lebensmittelmarkt in ihrer Nachbarschaft kennt sie schon lange.
Die 13. Klasse der Lore-Lorentz-Schule, Bildungsgang „Sprache und Literatur mit Abitur“, ist schon neugierig, welche Texte und Zeichnungen es in die Juli-Ausgabe der fiftyfifty geschafft haben. Die Arbeit für das Heft gehörte zu den letzten Arbeiten ihrer Schullaufbahn am Lore-Lorentz, denn jetzt haben sie ihr Abitur in der Tasche.
Hubert Ostendorf ist es sehr wichtig, dass die Verkäufer der Straßenzeitung fiftyfifty damit ein Einkommen haben
Straßenmagazin kämpft ums Überleben
Die neue fiftyfifty mit vielen interessanten Beiträgen gibt es ab Montag (29.6.) bei den fiftyfifty-Straßenverkäufer*innen in Düsseldorf. Das Heft kostet 2,40 Euro, wovon der/die Verkäufer*in die Hälfte für sich behalten darf. Doch die wachsenden Online-Medien und die Corona-Krise machen der Auflage des Straßenmagazins zu schaffen. Fiftyfifty-Gründer Hubert Ostendorf appelliert an alle, die betonen ihnen gefalle die Zeitung, einmal pro Monat eine Ausgabe zu kaufen. Denn damit wird den Obdachlosen auf der Straße direkt geholfen. Münzen in den Bettelbecher der Obdachlosen seien gut gemeint, helfen aber nicht und führen dazu, dass die Zeitung irgendwann eingestellt werden muss, da die Auflage nicht mehr erreicht werden kann. Je länger die Corona-Krise dauert, um so mehr leidet die Auflage der fiftyfifty und das Projekt droht zu scheitern. Bisher konnte sich das Straßenmagazin aus dem Vertrieb heraus finanzieren. Für die Straßenverkäufer ist es ihre Arbeit, die ihnen auch Sozialkontakte vermittelt. Sie sind stolz darauf Geld zu verdienen und nicht betteln zu müssen.
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