Düsseldorf: Problemzone Altstadt – es ist einfach zu voll
Die neu installierte Koordinierungsgruppe der Stadt Düsseldorf hatte an ihrem ersten Einsatzabend am Freitag (26.6.) gleich viel zu notieren, denn die Altstadt war wieder viel zu voll. Das Ordnungsamt rief die Polizei zur Hilfe und die Einsatzkräfte räumten kurz nach Mitternacht die Freitreppe am Burgplatz und die Kurze Straße.
Keine Leitstelle, sondern Analyse-Team
Die Aufgabe der Koordinierungsgruppe ist nicht die einer Leitstelle, die Einsatzkräfte aktiv beauftragt. Das wird weiter durch das Ordnungsamt oder die Polizei erledigt. Das Team der Koordinierungsstelle, bestehend aus Vertretern des Ordnungsamtes, der Feuerwehr, des Amtes für Verkehrsmanagement, der Rheinbahn, der Polizei und der Altstadt-Gastronomen, definiert Schwerpunkte und Problemzonen in der Altstadt. Die Mitglieder analysieren und erarbeiten daraus Vorschläge für Maßnahmen, mit dem Ziel, den Infektionsschutz der Besucher der Altstadt und der dort arbeitenden Menschen sicherzustellen. So die Schilderung der Stadt am Samstag, auf Nachfrage von report-D.
Die Umsetzung der Maßnahmen erfolgt durch die Einsatzkräfte von Polizei und Ordnungsamt.
Volle Altstadt – viel Arbeit für die Ordnungskräfte
Am Freitagabend gab es eine Begehung der Altstadt durch die Koordinierungsgruppe. Dabei ging es um eine erste Analyse. Welche Maßnahmen wann ergriffen werden sollen, wird in der nächsten Woche ausgearbeitet.
In Düsseldorf erfreute sich die Altstadt bis in den Samstagmorgen großer Beliebtheit bei den Besuchern. Mit steigendem Alkoholkonsum wurden zunehmend die Abstands- und Hygieneregeln ignoriert und es kam zu Menschenansammlungen. Das führte dazu, dass das Ordnungsamt gegen Mitternacht bei der Polizei um Amtshilfe ersuchte und die Freitreppe und die Kurze Straße geräumt wurden. Das kam nicht bei allen Besuchern gut an.
Ordnungsdezernent Christian Zaum und Oberbürgermeister Thomas Geisel sehen sich mit steigenden Corona-Infektionszahlen konfrontiert und müssen Maßnahmen planen, Foto: Stadt Düsseldorf, Ingo Lammert
Altstadtbesucher haben nicht viel zu befürchten
Bei Kontrollen des OSD in gastronomischen Betrieben wird die Nichtbeachtung der Corona-Auflagen immer öfter mit Ordnungswidrigkeitsverfahren belegt, wenn die Inhaber nicht einsichtig sind. Gegen Altstadtbesucher wird kaum vorgegangen. Ordnungsdezernent Christian Zaum betonte am Freitag im Corona-Talk mit dem Oberbürgermeister, dass die Landesregierung den Kommunen dazu keine Handhabe gegeben hätte. Deshalb sei es schwierig Verstöße zu ahnden. Allerdings sieht die Coronaschutzverordnung vor, dass die örtlichen Ordnungsbehörden weitergehende Anordnungen erlassen können, was in Düsseldorf noch nicht erfolgt ist. So können die Menschen des Platzes verwiesen werden – mehr aber auch nicht.
Drohende Infektionsgefahr
Oberbürgermeister Thomas Geisel appelliert an alle Bürger*innen, sich an die Regeln zu halten. Abstand zu halten, sei ein Gebot der Rücksichtnahme. Wer dies ignoriere, setze die Corona-Lockerungen und die Gesundheit leichtfertig aufs Spiel.