Düsseldorf hat jetzt einen Platz der Kinderrechte
Eigentlich hätte er mit einem großen Kinderfest eingeweiht werden sollen: Der Platz der Kinderrechte im Düsseldorfer Volksgarten. Doch mit Musik, Ehrengästen und spontanen Besucher*innen wurde das Schild an der Ballonwiese im Volksgarten am Sonntagmittag (21.6.) trotzdem feierlich enthüllt.
An der Ballonwiese gleich neben dem Wasserspielplatz steht jetzt das neue Schild
Gleich neben dem Wasserspielplatz unter den Bäumen der Ballonwiese steht das Schild, dass dem Düsseldorfer Platz der Kinderrechte seinen neuen Namen gibt. Der Kinderschutzbund Düsseldorf hatte zur Einweihung am Sonntag eingeladen. Ursprünglich sollte dies mit einem großen Kinderfest verbunden werden, doch durch die Corona-Auflagen war der Rahmen nur klein.
Musik und Seifenblasen zur Platzeinweihung
Michael Becker, Intendant der Tonhalle und Schirmherr des Düsseldorfer Kinderschutzbundes für das Jahr 2020, hatte das „Blechbläserquartett“ der Düsseldorfer Symphoniker mitgebracht. Die Musiker begeisterten besonders die kleinen Gäste bei der Platzeinweihung, die mit dem Maskottchen des Kinderschutzbundes, dem blauen Elefanten, zu den Tönen von „Hey, Pippi Langstrumpf!“ tanzten. Schirmherrin des vergangenen Jahres war Vera Geisel, die mit ihrem Mann und Familie ebenfalls zur Einweihung gekommen man. Oberbürgermeister Thomas Geisel sprach nicht nur ein Grußwort. Gemeinsam Flötistin Ruth Legelli trug er ebenfalls zum Programm bei.
Der blaue Elefant wurde von den Kindern umlagert
Dr. Hauke Duckwitz, Vorsitzender des Kinderschutzbundes Düsseldorf, hatte mit Geschäftsführerin Bettina Erlbruch schon lange davon geträumt, auch in Düsseldorf einen Platz der Kinderrechte einzurichten. Lange wurde nach einem geeigneten Ort gesucht und dann im Volksgarten gleich neben dem Wasserspielplatz gefunden.
Heinz Hilgers mahnt an, die Kinderrechte endlich ins Grundgesetz aufzunehmen
Heinz Hilgers, Bundesvorsitzender des Kinderschutzbundes, betonte in seiner Rede, wie wichtig es sei, dass es in immer mehr Orten in Deutschland einen Platz der Kinderrechte gebe. Denn die Rechte die Kinder werden immer noch hinter anderen Dingen zurückgestellt, was er in der Corona-Krise erneut bestätigt sah. Jedes Nagelstudio hätte bereits öffnen dürfen, da mussten Kinder immer noch zu Hause bleiben, empörte er sich. Die vielen Fälle von Missbrauch und Tötungen in den vergangenen Wochen hätten wieder mahnend daran erinnert, dass die Privatsphäre der Familien zwar zu schützen sei, aber dass die Gewalt an Kindern und Frauen konsequent verhindern werden müssten. Er kritisierte, dass sowohl die CDU wie die SPD in ihren Wahlprogrammen die Aufnahme der Kinderrechte ins Grundgesetz formuliert hatten, geschehen sei aber immer noch nichts.
Der kleine Junge wollte das Schild enthüllen, aber dann musste der OB helfen
Bei der feierlichen Enthüllung des Straßenschildes „Platz der Kinderrechte“ zeigte sich Thomas Geisel als kompetenter Krisenmanager. Denn die Schnur der Stoffhülle um das Schild war abgegangen. Der OB bekam Hilfestellung per Feuerleiter von Intendant Michael Becker und damit stand der erfolgreichen Enthüllung nichts mehr im Weg.
Eine große Einweihungsparty für die Düsseldorfer Familien ist für das nächste Jahr geplant. Im gesamten Volksgarten sollen kleine Orte der Kinderrechte mit Aktions- und Informationsmöglichkeiten geschaffen werden.