Platz für Flüchtlinge in Düsseldorfer Unterkünften wird wieder knapp
Der Platz für Flüchtlinge in Düsseldorf wird wieder knapp: Denn das Land NRW gibt seine Erstaufnahmeplätze in der Stadt nicht frei – klagen Experten.
Die zögerlichen Planungen des Landes blockieren die Stadt
Drei große Unterkünfte stellt die Stadt Düsseldorf dem Land für die Erstaufnahme von Flüchtlingen zu Verfügung: das ehemalige Finanzamt an der Roßstraße, die alte Messehalle 18 –Stockumer Höfe und den Behrensbau am Mannesmannufer. Eigentlich sollte die Halle an der Messe zum Jahresanfang geräumt sein und der Stadt wieder als kommunale Unterkunft für 500 Personen zur Verfügung stehen. Da dies aber nicht erfolgt ist, musste am Donnerstag die Turnhalle an der Kalkumer Straße als Notunterkunft in Betrieb genommen werden. Aktuell sind dort zehn Personen untergebracht, Platz für 40 weitere wäre vorhanden. Zum Jahresende befanden sich 5120 Asylbewerber in städtischen Unterkünften. Im Januar sind weitere 485 Personen hinzugekommen.
Für die kleine Halle an der Kalkumer Straße als Notunterkunft hat die Stadt sich entschieden, da sie nicht mehr an eine Schule angegliedert ist. Die Leistungssportlern des SV Lohausen (Fechten), die in der Halle trainieren, müssen nun umziehen. In der benachbarten Sporthalle An der Golzheimer Heide können sie vorübergehend Fläche nutzen und der Deutsche Fechtklub Düsseldorf bietet den Kaderfechtern eine Mittrainingsmöglichkeit an.
Bergische Kaserne?
Düsseldorf hofft nun auf das schnelle Handeln des Bundes und die Freigabe der Unterkunft an der Messe. Das Thema Bergische Kaserne scheint auch in diesem Jahr kein schnelles Ende zu finden. Das Land hat sich immer noch nicht entschlossen, ob und wenn ja wann es eine Erstaufnahmeeinrichtung in der Kaserne errichtet. So lange keine Entscheidung getroffen ist, sind auch der Stadt die Hände gebunden dort eine kommunale Unterbringung einzurichten.
Im Februar und März werden vier weitere Wohnmodulanlagen eröffnet. Am Vogelsanger Weg entsteht derzeit eine kommunale Erstaufnahmestelle. Die zuständigen Ämter ziehen von der Münster Straße dorthin. So soll an einem zentralen Ort die Erfassung der neuankommenden Menschen erfolgen. Auch Sozialarbeiter und ehrenamtliche Betreuer werden dort im Einsatz sein.
Bis Mitte Februar muss mit 150 statt 125 Zuweisungen je Woche gerechnet werden. Da alle Plätze belegt sind, könnte es knapp werden mit den Unterkünften.