Düsseldorf: Gefährliche Eisflächen auf Gewässern
Die Düsseldorfer Feuerwehr appelliert, die bei den niedrigen Temperaturen jetzt teilweise zufrierenden Gewässer nicht zu betreten. Der Leichtsinn kann lebensgefährlich werden. 80 Warnschilder wurden aufgestellt und 40 signalgelben Eisleitern an Uferbereichen installiert.
Auch wenn die Eisfläche stabil scheint, kann sie schnell brechen
Warnschilder und Eisleitern
Die Wintertemperaturen von zum Teil zweistelligen Minusgraden lassen Teiche und Gewässer in Düsseldorf zufrieren. Die Stadt Düsseldorf warnt davor, die zugefrorenen Flächen zu betreten. Ausflüge auf das Eis können lebensgefährlich enden. Deshalb werden am Dienstag (9.2.) vom Gartenamt an den Uferbereichen rund 80 Warnschilder und 40 Eisleitern aufgestellt. Sie stehen an öffentlichen Grünflächen wie am Kaiserteich, Schwanenspiegel, Spee’schen Graben und Kö-Graben, Landskrone sowie an den Weihern im Südpark, Ostpark, Zoo, Eller und Benrather Schlosspark.
Mit den Eisleitern soll schnelle Hilfe ermöglicht werden, wenn Menschen ins Eis eingebrochen sind. Die speziellen Rettungseitern sind aus Holz, dreieinhalb Meter lang und signalgelb gestrichenen. Sie können über die Einbruchsstelle gelegt werden, so dass eine bessere Gewichtsverteilung erreicht wird. Ziel ist die in Not geratenen Menschen schneller aus dem Wasser zu ziehen.
Die Eisleiter soll bei der Rettung aus dem Eis helfen
Lebensgefahr
Kinder sind besonders gefährdet, da sie die dünne Eisdecke leicht überschätzen. Erscheint das Eis in Ufernähe noch fest, kann es ein paar Meter weiter gefährlich werden. Bricht das Eis weg, fällt man in das eisige Wasser, was zu lebensgefährlichen Unterkühlungen führen kann. Bereits nach zwei Minuten haben Kinder kaum noch eine Überlebenschance.
Grundsätzlich gilt, dass Eisflächen nicht betreten werden dürfen, es sei denn, sie sind dafür freigegeben.
Was tun, wenn ein Mensch ins Eis eingebrochen ist?
> Unter Notruf 112 sofort die Feuerwehr rufen.
> Wer auf das Eis geht, um anderen zu helfen, sollte sich von einem Helfer mit einem Seil absichern lassen.
> Das Körpergewicht muss auf dem Eis auf eine möglichst große Fläche verteilt werden. Dazu Hilfsmittel wie ein Brett oder die Eisleitern verwenden.
> Niemals bis zur Einbruchstelle vordringen; rund um diese Stelle ist das Eis sehr brüchig. Vielmehr versuchen, den Eingebrochenen mit Hilfsmitteln wie Stöcken, Stangen, zusammengerollten Mänteln oder Jacken aus dem Wasser zu ziehen.
> Nie in das Wasser eintauchen, um Menschen zu suchen. Solche Rettungsaktionen sollten nur den Fachleuten von der Feuerwehr überlassen werden.
> Nach erfolgter Rettung "Erste Hilfe" leisten. Verunglückte nach Möglichkeit in einen beheizten Raum bringen, Kleidung ausziehen und in Decken hüllen.
Die Feuerwehr hat spezielle Schlitten für die Eisrettung
Dramatische Einsätze
Leichtsinnige Diebe stehlen Eisleitern oder missbrauchen sie für andere Zwecke. Ein Straftat, die lebensgefährliche Folgen haben kann, wenn die Eisleiter im Notfall fehlt. Das zeigt ein tragischer Todesfall aus dem Jahr 2003. Ein 9-jähriger Junge brach durch die Eisdecke des Kaiserteichs. Die Eisleiter war von Unbekannten entfernt worden. Ein Zeuge, der versuchte das Kind ohne Hilfsgerät zu retten, ertrank dabei fast selbst.
Vor drei Jahren, in der Nacht zum Freitag, 9. Februar 2018, brach ein junger Mann in dem kleinen See an der Haifastraße nur wenige Meter vom Ufer entfernt ins Eis ein. Er krachte in das eisige Wasser und rief laut um Hilfe. Anwohner alarmierten die Feuerwehr. Zwei Polizeibeamte, die kurz vor der Feuerwehr am Unfallort eintrafen, retteten den völlig erschöpften Mann vom Ufer aus. Die Rettungskräfte versorgten den stark unterkühlten Mann und brachten ihn anschließend ins Krankenhaus.
Training der Feuerwehr
Die Feuerwehrleute und vor allem die Taucherstaffel bereiten sich zu Beginn der Winterzeit auf die Eisrettungseinsätze vor. Jede Feuer- und Rettungswache in Düsseldorf verfügt über ein Schnelleinsatzboot und spezielle Überlebensanzüge, mit denen die Einsatzkräfte auch bei kalten Witterungsbedingungen Menschen aus Gewässern retten können, ohne selber zu unterkühlen oder unterzugehen. Die Taucherstaffel komplettiert die professionelle und schnelle Hilfe mit entsprechendem Know-how und der dazugehörigen Spezialausrüstung.