Düsseldorf mit der weißen Weste: Über 11.000 Teilnehmer am Dreck-weg-Tag 2019
Bei Frühlingswetter waren sie am Samstag (6.4.) an vielen Stellen im Stadtgebiet und am Rheinufer zu sehen: Helferinnen und Helfer mit weißen Westen, die beim Dreck-weg-Tag nach Müll suchten und die Stadt ein gutes Stück sauberer machten. Bei der Bilanz meldeten die Organisatoren 32 Tonnen gesammelten Unrat, deutlich mehr als im Vorjahr, was sicherlich auch der großen Menge an Helfern geschuldet war.
Ganz selbstverständlich packten die Besucher des Hispi beim Dreck weg Tag an – gelebte Integration
Sich an die eigene Nase packen
Eigentlich paradox, denn wer am Dreck-weg-Tag Müll sammelt, gehört in der Regel nicht zu den Zeitgenossen, die ihren Müll in der Natur und im Stadtbild hinterlassen. Einige Passanten fragten interessiert, was das denn für eine Aktion sei. Andere eilten zügig vorbei, vielleicht weil sie peinlich berührt waren, dass es Menschen gibt, die freiwillig den Dreck anderer Leute wegräumen. Doch das Ziel ist klar: Alle sollten sich im klaren darüber sein, dass Müll in die Tonnen gehört und falsch entsorgt schlimme Folgen haben kann.
Das können Raucher tun
Grosse Abfallstücke sieht man schnell, doch auch kleine Kippen sind eine große Gefahr für die Umwelt – offenbar wissen das viele Raucher nicht
So ist beispielsweise vielen Rauchern immer noch nicht bewusst, was ihre sorglos weggeschnipsten Kippen bedeuten. Pro Kippe landen durchschnittlich zwei bis sechs Milligramm Nikotin in der Umwelt. Bereits 0,5 Milligramm werden von der EU als gefährlich eingestuft. Während der Raucher sich mit der Zigarette nur selber schädigt, verseucht die Kippe mit ihrem Nikotin, aber auch den darin enthaltenen Spuren von Arsen, Kupfer, Blei und noch hunderte andere Chemikalien, nachhaltig die Umwelt. Regen wäscht die Gifte aus und so gelangen sie ins Wasser und die Erde.
Am Martin-Luther-Platz sammelte das Team der Postcode Lotterie – auch Kippen
Die Postcode Lotterie unterstützte den Dreck-weg-Tag nicht nur finanziell, sie hatte auch eine große Gruppe Helfer am Start, die sich den Martin-Luther-Platz vornahmen. Dabei landeten auch zahlreiche Zigarettenstummel in den Müllsäcken.
Die Rheinbahn zeigte, dass die Qualitätsoffensive auch von den Mitarbeitern beim Dreck-weg-Tag gelebt wird, Fotos: Rheinbahn
Schulen und Kitas
Viele Schulen hatten bereits in den vergangenen Tagen für den Dreck-weg-Tag vorgelegt. Insgesamt meldeten sich 39 Schulen und 33 Kindergärten mit insgesamt über 7600 Helfern an. So säuberten die Erstklässler der Paulusschule in Düsseltal den Schillerplatz und Teile des Zooparks. Im Schlosspark in Benrath räumten Schülerinnen und Schüler des Schloßgymnasiums und des Gymnasiums an der Koblenzer Straße auf. Die Spielplatzinitiative Diepenpark sorgte mit Freiwilligen der Schulen und Kindergärten für einen gründlichen Frühjahrsputz im Diepenpark.
Über 11.000 Freiwillige
Nach dem Aufrug von Spendezeit haben sich die Migranten, die das Hispi besuchen, der Aktion angeschlossen
Die größte Gruppe stellte mit 100 Teilnehmern die Neuapostolische Kirche Düsseldorfs, deren Mitgleider mit Kinde und Kegel loszogen und sich das Rheinufer am Paradiesstrand vornahmen.
Die Taucher im Schwanenspiegel sammelten viel Plastikmüll
Vier Taucher des Unterwasser-Clubs Düsseldorf stiegen in voller Tauchermontur vor dem Ständehaus (K 21) in den Schwanenspiegel und suchten Unterwasser nach Müll. Neben viel Plastik gehörte ein Einkaufswagen und eine Axt zu den Fundstücken.
Welche Vergangenheit diese Axt hat – sie lag ebenfalls im Schwanenspiegel
Die Awista begleitete die Aktion mit zwölf Fahrzeugen und 24 Mitarbeitern, die viel zu tun bekamen. Denn im Vergleich zum Vorjahr (20 Tonnen) waren die Dreck-weg-Aktivisten in diesem Jahr besonders fleißig. Am Nachmittag wurden bei der Bilanz 32 Tonnen gemeldet.
Olaf Lehne und Andreas Paul Stieber sammelten mit der Jungen Union am Rheinufer in Kaiserswerth, Foto: CDU