Düsseldorf: 300 Gäste bei „Mein Einsatzleiter“ im zakk
Ob Dügida in Düsseldorf der Vergangenheit angehört, wird sich noch zeigen. Eine besondere Art der Vergangenheitsbewältigung im Zusammenhang mit den Dügida-Demonstrationen erlebten am Dienstag über 300 begeisterte Zuschauer im zakk. Frank Laubenburg, Anmelder zahlreicher Dügida-Gegendemonstrationen, hatte sich seinen Frust über die Koordinierungsgespräche mit der Polizei erst von der Seele geschrieben und nun auch auf die Bühne gebracht.
Andrea Büchter überzeugte als engagierte Polizeibeamtim
Das Demonstrationsrecht ist in Deutschland in Artikel acht des Grundgesetzes verankert. Eine Kundgebung muss vorher bei der Polizei angemeldet werden und in einem Koordinierungsgespräch vor der Veranstaltung soll geklärt werden, welche Hinweise, Einschränkungen oder Auflagen für die Demonstration gelten. Hilfreich für beide Seiten, denn die Polizei kann klären, mit welcher Art der Kundgebung sie rechnen muss und der Veranstalter bekommt Informationen, was er beachten muss.
Da wird während der Vorstellung auch schon mal ein vermeintlicher Zivilpolizist enttarnt
Soweit der formale Sicht. Ob es nun dem Amtsschimmel oder der Situation geschuldet war, Frank Laubenburg erlebte viele Gespräche im Polizeipräsidium und an den Demonstrationsorten, die ihn sehr nachdenklich machten. Zur Verarbeitung der Erlebnisse schrieb er sie auf und erreichte damit unzählige Bürger, die seine Verwunderung nachempfinden konnten. So schrieb das Leben eine Geschichte, die nun auf die Hauptbühne des zakks kam und das Publikum begeisterte.
Das Team auf der Bühne und die Zuschauer im Saal hatten viel Spaß
Ortsfremde Polizisten, unklare Absprachen bei den Beamten, Misstrauen gegenüber jedermann, Schutz der einen – aber nicht der anderen: Viel Situationskomik lag in den Szenen, die Frank Laubenburg mit Andrea Büchter, Anna Conrads, Marius Döring, Claus Ludwig, Stefan Pischke, Jasper Prigge und weiteren darstellte.
Vorstellung für den guten Zweck
Es wird nicht die letzte Vorstellung von „Mein Einsatzleiter – Ein Abend mit der Polizei“ gewesen sein. Zumal die bei der Vorstellung gesammelten Spenden einem besonderen Zweck zukommen: Über 300 Verfahren wurden gegen Menschen eröffnet, die sich den Rechtsradikalen Hetzer von Melanie Dittmer in den Weg gestellt haben. Durch ihre Front hat Dügida in Düsseldorf erst einmal aufgeben. Doch die Verfahrenskosten sollen nicht auf den Einzelnen hängen bleiben. Daher wurden statt Eintrittsgeldern Spenden gesammelt, um die Rechtshilfe zu finanzieren. Wer diesen guten Zweck noch unterstützen möchte, muss nicht auf die nächste Vorstellung warten.
Spenden sind möglich an KUPO e.V., Bankverbindung IBAN DE44300501101004781488, BIC DUSSDEDDXXX, Stadtsparkasse Düsseldorf, wichtig: Verwendungszweck DSSQ.