Düsseldorf hält inne: Ökumenischer Gottesdienst im Hauptbahnhof
24. Dezember, 12 Uhr, in der Haupthalle des Hauptbahnhofs: Bereits drei Leute sind in aller Eile gegen die Lautsprecher gelaufen. Nun steht eine Aluleiter als Rammschutz davor. Zwischen der blauen Anzeigetafel und hektischen Bahnkunden bleiben 80 Menschen stehen. Auf Einladung der Bahnhofsmission bitten Superintendentin Henrike Tietz und Pastoralreferentin Irmgard Poestges zum einem ökumenischen Gottesdienst.
Superintendentin Henrike Tetz (l.) und Pastoralreferentin Irmgard Poestges forderten: "Fürchtet Euch nicht!"
Wenn Gott will, verwandelt sich eben auch eine Bahnhofshalle in einen Andachtsraum. Eine Gruppe aus Erkrath ist extra wegen des Gottesdienstes zum Hauptbahnhof gekommen. Hier ist es weihnachtlicher als bei uns in der Kirche sagen sie. Ein Farbiger deutet auf die kleine Bühne und fragt, wer gleich singen wird. „Wir alle zusammen“, sagt die Frau von Bahnhofsmission, die Handzettel verteilt und in ein erstauntes Gesicht schaut.
Musiker des Fanfarenvorps Oberbilk spielten kirchliche Weihnachtslieder
Musiker des Fanfarencorps Oberbilk verschaffen dem Weihnachtslied mit Tuba und Posaune gehör. Henrike Tetz entwickelt ihre Weihnachtsansprache von einem Lebkuchen aus – einem Gebäck mit vielen Geschmäckern und mindestens sieben heilenden Kräutern. Irmgard Poestges zieht eine Verbindung von der Weihnachtsgeschichte zum hier und jetzt. Dann noch ein Lied und das Vater unser, das leicht hallt – in der großen Bahnhofshalle.
Später am Nachmittag feiert die Bahnhofsmission mit denen, die nicht allein bleiben wollen, Weihnachten.
Ein Weihnachtsgottesdienst – mitten im Leben