Düsseldorf in Not: Die Lage in der Zulassungsstelle hat sich verschlimmert, warnt die Stadt
Es ist gerade mal fünf Tage her, dass sich Personaldezernent Andreas Meyer-Falcke persönlich auf dem Facebook-Auftritt von Report-D wie eine Löwenmutter vor das Straßenverkehrsamt warf, Kritik parierte und allen empörten Bürgern Besserung versprach. Am späten Freitagnachmittag (21.7.) musste die Stadt Düsseldorf per Mitteilung den Offenbarungseid leisten: Autofahrer, die ihr Heilig‘s Blechle an- oder ummelden wollen oder müssen, wurde dringend davon abgeraten, ohne vorherige Terminvereinbarung am Höher Weg zu erscheinen. Der Spontan-Test dieser Redaktion zeigte: Den ersten Termin gibt es frühestens in neun Tagen.
Dezernent Meyer-Falcke bei report-D
„Sehr geehrter Herr Friedrich, in relativ kurzer Zeit hat sich im Straßenverkehrsamt ein Personalengpass aufgebaut, der so nicht vorhersehbar war. Wir arbeiten mit Hochdruck daran, Mitarbeiter*innen zu gewinnen. Dann können wir auch wieder mehr online-Termine vergeben und Plätze besetzen.“
Und:
„Sehr geehrter Herr Heckers, 2014/15 war die Situation vergleichbar mit heute. 2016 konnten wir gegensteuern, jetzt (2017) hat sich leider die Entwicklung wieder verstärkt. Sie können sicher sein, mir gefällt das auch nicht. Da Sie die Bewertungen ansprechen: In dieser aktuell schwierigen Phase leisten unsere Beschäftigten dort einen Top-Job; ihr Engagement am gestrigen Samstag hat es eindrucksvoll gezeigt.“ Am vergangenen Samstag leisteten Beschäftigte des Amtes eine Sonderschicht; weitere waren eigentlich zugesagt.
Selbst wer früh kommt, könnte abgewiesen werden
Am Freitag (21.7.) erklärte ein Stadtsprecher dazu auf Nachfrage: „Die Lage am Straßenverkehrsamt hat sich weiter verschlimmert.“ Deshalb die Warnung vor der Terminnot! „Selbst wer morgens um 4 Uhr vor der Tür der Zulassungsstelle erscheint, kann nicht mit einem Termin am selben Tag rechnen“, der Sprecher gegenüber report-D. Es würden am Morgen eines jeden Werktags neue Termine online angeboten, die am Freitagabend noch nicht zu sehen seien. Diese sollten Bürger nutzen.
So wird der Neukauf eines Wagen oder Motorrads in Düsseldorf zum nervigen Geduldsspiel. Entweder hat das Krisentreffen des Oberbürgermeisters mit den erbosten Düsseldorfer Autohändlern stattgefunden und denen wird nun zu Lasten einfacher Bürger Vorfahrt gegeben. Oder es haben sich weitere Bedienstete des Straßenverkehrsamtes krank oder in die Schulferien abgemeldet. Unser Facebook-Account bleibt offen für alle, die sich ihrem Ärger über das Straßenverkehrsamt Luft machen oder einfach nur ihre Geschichte erzählen wollen.
Kein Spielraum für Pflichttermine
Ach übrigens: Es gibt keine Bypass-Lösungen für Bürger, denen das Düsseldorfer Nummernschild gestohlen wurde. Sie können zwar Anzeige bei der Polizei erstatten. Doch dann brauchen sie ein komplett neues Kennzeichen. Und das gibt es ausschließlich – beim Straßenverkehrsamt.
Foto: Stadt Düsseldorf