Düsseldorf: Hispi-Diggi-Lab – der etwas andere Sprachkurs
Hispi, das Lernhaus, bietet an zwei Standorten in Düsseldorf Sprachkurse für Flüchtlinge an. Dabei sind die Grundschulkinder genauso willkommen, wie Jugendliche und Erwachsene. Mit dem Hispi Diggi-Lab gab es nun ein besonderes Projekt für Jugendliche. Gemeinsam mit Bastian Wallenborn arbeiteten sich die Teilnehmer in eine spezielle Software ein und erstellten Comics.
(v.l.) Samer Alkhabaz, Bastian Wallenborn, Ismat Laily, Mohamad Mustafa Sahebzada und Farshid Rahimi bei der Arbeit
Acht junge Männer und ein Mädchen treffen sich seit April regelmäßig zum Hispi Diggi-Lab. Während der Schulzeit zweimal wöchentlich und in den Schulferien in einer Kompaktwoche arbeiteten sie sich nicht nur in den Umgang mit dem Computer ein, sondern auch in eine spezielle Software aus Amerika. Dass die Teilnehmer aus Syrien und Afghanistan sehr unterschiedliche Computerkenntnisse hatten, bemerkt man jetzt kaum noch. Alle gehen gekonnt mit Maus und Tastatur um und haben das Programm schnell verstanden. Aktuell schreiben sie eigene Geschichten und setzten diese dann in Comics um. Dabei können verschiedenste Charaktere ausgewählt und Sprache und Musik hinterlegt werden.
Zum Besuch von report-D wurde ein Willkommenscomic erstellt, was die Arbeit veranschaulicht
Aber nicht nur Phantasiegeschichten werden als Comic erstellt, es sind auch Filme zur Veranschaulichung von Themen geplant, die anderen Flüchtlinge in ihrem Alltag helfen sollen. Wie kaufe ich eine Fahrkarte und wie benutze ich Bus und Bahn. Oder wie erhalte ich beim Ausländeramt bestimmte Formulare oder Leistungen. Die jungen Teilnehmer wissen aus eigener Erfahrung wo es Probleme gibt und freuen sich schon, anderen eine Hilfe anbieten zu können.
Im September sollen die selbstgeschriebenen Geschichten bei einem kleinen Filmfest vorgeführt werden. Informationen dazu gibt es dann auf report-d.
Bastian Wallenborn und Karin Jungjohann sind die beide Köpfe von Hispi, unterstützt von vielen Ehrenamtlern
Hispi – das Lernhaus
„Hilfe in der sprachlichen Integration“ ist der lange Titel von Hispi und das Lernhaus ist das ehemalige Gebäude auf dem Schulgelände an der Lacombletstraße, in dem früher eine Außenstelle des Gesundheitsamts untergerbacht war. Ziel ist die Integration von möglichst vielen Flüchtlingen und dazu wird die Deutsche Sprache vermittelt. Klar strukturierte Lernhefte und Arbeitsunterlagen erleichtern den Unterricht für Schüler und Lehrer. Initiatorin Karin Jungjohann hat mit Bastian Wallenborn und vielen Ehrenamtlern Unterstützung beim Sprachunterricht für Flüchtlinge allen Alters gefunden. Mittlerweile gibt es in der Flüchtlingsunterkunft an der Oberlöriker Straße das zweite Lernhaus – weitere Häuser nicht ausgeschlossen. Dabei ist die Initiative rein ehrenamtlich und leistet eine professionelle Arbeit, die weit über vielen hauptamtlichen Angeboten liegt.