Düsseldorf Landtag: Eltern demonstrieren für offene Kitas, Gewerkschaft will Kitas ganz schließen
Bunte Papierblätter baumeln an dem kahlen Baum vor dem Düsseldorfer Landtag. Jetzt im Winter sind es die einzigen Blätter. Und den rund 70 DemonstrantInnen mit ihren Kindern sind sie besonders wichtig. Die Initiativen „Familien in der Krise“ (FidK) kritisiert den Umgang der Bundes- und Landesregierung mit Schulen und Kita. Einladerin Nele Flüchter sagt es so: „Jeder weitere Tag ohne Bildung und ohne soziale Kontakte ist für Kinder ein verlorener Tag. Kinderrechte gelten auch während einer Pandemie.“
Kinder leiden unter dem Lockdown
Seit der Pressekonferenz von Bundeskanzlerin Angela Merkel am 19. Januar befürchten die Eltern: „Auch dieses Mal werden sich die Kita- und Schulschließungen über Monate hinziehen.“ Die Leidtragenden seien die Kinder. Sie verlören ihren sozialen Kontakt und die Wissenslücken würden durch den schlecht gemachten und durch technische Aussetzer gestörten Distanzunterricht immer größer. Das treffe vor allem die Kinder und Jugendlichen aus benachteiligten Familien.
Weil auch der Vereinssport still steht, lernt eine ganze Kindergeneration derzeit nicht das Schwimmen.
Deshalb forderte die Elterndemo vor dem Landtag in Düsseldorf: Offene Kitas für alle Kinder und einen vollwertigen Präsenzunterricht mindestens bis zur siebten Klasse. Um SchülerInnen und LehrerInnen zu schützen, müsste die Schnelltests ausgeweitet werden. Außerdem solle Vereins- und Freizeitsport in kleinen Gruppen zugelassen werden. Die Schutzmaßnahmen gegen die Pandemie dürfe nur die Erwachsenen treffen, vor allem jene aus den vulnerablen, den besonders gefährdeten Gruppen.
Gewerkschaft fordert Schutz der ErzieherInnen
Die Forderungen der Eltern stehen im Gegensatz zu dem was die Gewerkschaft ver.di für alle Erzieher von der Regierung erstreiten möchte. Die Gewerkschaft sieht die rund 8.000 ErzieherInnen in Nordrhein-Westfalen unter einem erhöhten Ansteckungsrisiko. Deshalb müssten laut ver.di die Kitas bundesweit geschlossen und die Notbetreuung auf das unbedingte Mindestmaß reduziert werden.