Düsseldorf: Montagsdemobewegung kritisiert Hygienedemos und Corona-Spaziergänge
Die bundesweite Bewegung der Montagsdemos hatte am Montag vor die Düsseldorf Arkaden eingeladen, um damit einen Gegenprotest zu den in ihren Augen „Antidemokraten, rechten Verschwörungstheoretikern, Ultrareaktionären und Faschisten“ zu setzen, die mit Hygienedemos und Spaziergängen versuchen, den wachsenden Unmut und Protest der Bürger*innen zu missbrauchen.
Seit über 15 Jahren gibt es die Montagsdemo in ganz Deutschland. Immer montags organisieren sie monatlich Kundgebungen und Demonstrationen. Am Montag (25.5.) war es die 628. Veranstaltung. Unter der Überschrift “Montag ist der Tag des Widerstands!“ hatten die Organisatoren diesmal den Fokus auf die Proteste der vergangenen Wochen gesetzt, die in ihren Augen „vorgeben, gegen die Einschränkung der Grundrechte in Zeiten der Corona-Pandemie protestierten zu wollen“.
Die Montagsdemo setzt sich für konsequenten Gesundheitsschutz ein, wendet sich aber gegen die Abwälzung der Krisenlasten auf die Bevölkerung
Die ordnungsgemäße Anmeldung der Veranstaltung bei der Polizei ist für die Montagsdemonstranten selbstverständlich und hatte die Zulassung für 15 Personen erhalten, wenn die Teilnehmer auf den Corona-Abstand achten. Schon dies unterscheidet sie von den „Hygienedemos“ oder „Spaziergängen“. Diese sind nie angemeldet und Gesundheitsschutz wird von den Menschen ignoriert, was bisher von der Polizei geduldet wurde. Die Spaziergänger winken mit dem Grundgesetz, verharmlosen aber gleichzeitig die dunkelsten Kapitel deutscher Geschichte und spielen sich als Gralshüter auf.
In den Augen der Montagsdemonstranten handelt es sich dabei um Antidemokraten, rechte Verschwörungstheoretiker, Ultrareaktionäre und Faschisten, die versuchen den wachsenden Unmut und Protest zu missbrauchen. Unter der Losung „alle zusammen“ demonstrieren die Spaziergänger gegen die Corona-Einschränkungen, ziehen dabei keinen klaren Trennungsstrich zu Ultrareaktionären und Faschisten und bereiten letztlich diesen Kräften den Weg. Das AfD-Mitglieder oder offen faschistischer Organisationen die Aktionen begleiten oder als Strippenzieher im Hintergrund arbeiten, sieht das Team der Montagsdemo als Bestätigung ihrer Ansicht.
Dabei bestätigt der Kreis der Montagsdemo, dass das Krisenmanagement der Regierung, die Einschränkung der Grundrechte und Abwälzung der Krisenlasten auf Arbeiter und Angestellte, Familien, Selbstständige und kleine Unternehmen durchaus zu kritisieren sei.
Die nächste Kundgebungen der bundesweiten Montagsdemobewegung in Düsseldorf ist am 8. Juni 2020, ab 18 Uhr, in Düsseldorf Bilk am S-Bahnhof vor den Düsseldorf Arcaden.