Düsseldorf: Stele erinnert an Körperspender der Universität
Jedes Jahr gestaltet die Medizinische Fakultät eine Gedenkfeier für die Menschen, die ihren Körper nach den Tod der anatomischen Lehre der Uni zur Verfügung stellen, um den Studierenden eine praxisorientierte Ausbildung zu ermöglichen. Auf Wunsch vieler Spender und Angehöriger wurde am Freitag (14.7.) eine Marmorstele auf dem neu gestalteten Grabfeld auf dem Stoffelner Friedhof eingeweiht, auf dem die Namen der Körperspender eingraviert werden.
"Dem Leben dienen"
Bereits zu Lebzeiten fassen Körperspender den Entschluss, ihren Leichnam der Forschung zur Verfügung zu stellen. Sie schließen einen entsprechenden Vertrag mit der Universität in dem die notwendigen Formalien und Vorgehensweisen geregelt sind. Im Todesfall kommt der Körper dann in das anatomische Institut. Für die Studierenden sind die Kenntnisse, die direkt am menschlichen Körper gewonnen werden unverzichtbar. Das Fach Anatomie ist ein zentraler Bestandteil der medizinischen Ausbildung. Die Verantwortung, die der einzelne Studierende durch die Überlassung eines Körpers empfindet, trägt zur Persönlichkeitsbildung und Reife des zukünftigen Arztes und Ärztin bei.
Olga Wirt, Medizinstudentin, enthüllt die neue Namensstele unter Beisein von Prof. Dr. Klaus Pfeffer, Prof. Dr. Nikolaj Klöcker und Prof. Dr. Gerd Rehkämper (v.l.)
Ort der Trauer für die Angehörigen
Die von den Studierenden gestaltet Gedenkfeier für die Körperspender vermittelt auch den Angehörigen das Gefühl, mit wieviel Respekt und Dankbarkeit die Spender behandelt werden. Gemeinsam mit dem Garten-, Friedhofs- und Forstamt der Stadt Düsseldorf wurde am Freitag ein neu gestaltetes Grabfeld für die Körperspender eingeweiht. Am Grabfeld (Feld 54) steht nun die erste Marmorstele, die die Namen der Körperspender nennt. Es wurde ein Ort zum Verweilen und Erinnern gestaltet, bei dem um den Gedenkstein spiralförmig Wege angelegt sind, Sitzbänken stehen und eine Fläche bieten, auf der Blumen, Kerzen oder auch kleinere Vasen gestellt werden können. In den kommenden Jahren sollen noch mehr als 20 weitere Stelen für die Namen der dort Beigesetzten folgen. Jede Stele hat Platz für 60 Namen. Mit der namentlichen Nennung der Spender, die dies wünschten, wurde vor allem für die Angehörigen ein persönlicherer Ort des Gedenkens geschaffen. Realisiert wurde der Entwurf der Medizinischen Fakultät für das Grabfeld durch die Auszubildenden des Düsseldorfer Gartenamtes.
Fotos: Universitätsklinikum Düsseldorf