Düsseldorfer Terrorprozess unterbrochen: Gefährliche Gegenstände bei Hauptangeklagtem gefunden
Der Terrorprozess gegen Marco G. (28) und andere in Düsseldorf ist unterbrochen worden. In der Zelle des Hauptangeklagten entdeckten Beamte einen als Stichwaffe geeigneten Gegenstand und fünf Klingen von Einwegrasierern. Dies bestätigte NRW-Justizminister Thomas Kutschaty.
In dem Verfahren vor dem 5. Strafsenat des Oberlandesgerichts Düsseldorf geht es um eine mutmaßliche islamistische Terrorzelle. Den Angeklagten G., und den drei mutmaßlichen Komplizen Enea B. (45), Koray D. (26) und Tayfun S. (25) wird ein Attentatsversuch auf den Bonner Hauptbahnhof zur Last gelegt. Außerdem sollen sie Anschläge auf rechtsextreme Politiker geplant haben. Nun ruht das Verfahren erst einmal.
Verschärfte Sicherheitsvorkehrung rings um den Prozess
Der Grund: Sowohl in seiner Wuppertaler Zelle als auch im Düsseldorfer Hochsicherheitsgebäude sollen Beamte die genannten Gegenstände gefunden haben. Zudem sei eine Skizze des Wuppertaler Gefängnisses entdeckt worden. Da die Beamten gleichzeitig einen Laptop mitnahmen, den der Anklagte von der Justiz bekommen hatte, um dem Prozess folgen zu können, stellte sein Anwalt den Antrag auf Unterbrechung des Verfahrens. Es soll nun am kommenden Montag fortgesetzt werden.
Bereits vor einigen Tagen hatten Journalisten aus Bonn, die den Prozess täglich besuchen, darauf hingewiesen, dass die NRW-Behörden offenbar die Sicherheitsvorkehrungen verschärft hätten. Die Angeklagten würden seither nicht mehr mit Autos, sondern von Hubschraubern gebracht. Außerdem würden mehr Polizisten als bisher zum Schutz des besonders gesicherten OLG-Verhandlungsgebäudes eingesetzt.