Düsseldorf schafft Flüchtlingsunterkünfte nach eigenem Standard
Die neun Wohnmodulanlagen, die derzeit im Stadtgebiet errichtet werden, sind im Innenraum nach dem „Düsseldorfer Modell“ gestaltet. Verbindungstüren zwischen den einzelnen Räumen ermöglichen die flexible Unterbringung von Familien und Einzelpersonen, ein Konzept, das die Düsseldorfer Verwaltung erarbeitet hat.
Die Unterkunft
Für 160 Menschen wird in der nächsten Woche die Wohnanlage an der Moskauer Straße zur neuen Heimat. Auf dem Gelände gleich neben dem Bürgerpark wurden zwei Gebäude für je 80 Bewohner errichtet. Bedingt durch die Grundstücksgröße haben die Bauten zwei Geschosse. Im Eingangsbereich des Geländes befindet sich das Verwaltungsgebäude in dem auch das Rote Kreuz (DRK) als Betreuer der Anlage seine Büros einrichten wird. Noch nicht zu sehen, aber es kommt noch ein Zaun rund um das ganze Gelände. Wer die Unterkunft betreten will, muss sich beim Pförtner ausweisen. Das dient dem Schutz der Flüchtlinge und ermöglicht der Stadt zu sehen, wer in der Unterkunft ein- und ausgeht. „Schließlich haben wir das Hausrecht“, erläutert Roland Buschhausen, Leiter des Amtes für Soziale Sicherung und Integration bei der Besichtigung der Wohnanlage. Diese Aufgabe wird der Pförtnerdienst an allen städtischen Unterkünften wahrnehmen.
Ein Standardzimmer für zwei Personen, in der Ecke steht noch der Kühlschrank
Die Ausstattung
Die Räume für die Flüchtlinge sind hell und zweckmäßig. Zwei Betten stehen in einem Raum, ein Tisch zwei Stühle, zwei Spinde und ein Kühlschrank. Türen können mehrere Räume zu einer Einheit verbinden, damit Familien ihren eigenen Bereich haben. Dann ist auch eine separate Nasszelle, ein Herd und eine Spüle integriert. Einzelreisende teilen sich zu zweit ein Zimmer. Für jeweils zehn Personen ist eine Gemeinschaftsküche, eine Dusche und eine Toilette vorgesehen. Jede Etage verfügt über zwei Waschmaschinen.
Dies ist die Küche für eine Familie
So sehen die Gemeinschaftsküchen aus
Die Betreuung
Das Rote Kreuz wird die Bewohner mit Unterstützung von Ehrenamtlern betreuen. Die Menschen, die nächste Woche einziehen, kommen aus den Zeltunterkünften, die nicht winterfest sind. Dort wurden sie auch verpflegt. In der Moskauer Straße werden sie nun selber kochen können. Perihan Tosum vom DRK plant, eine erste Lebensmittelausstattung für die neuen Bewohner vorzubereiten. Danach wird geschaut, wie alle mit Küchenutensilien versorgt werden können. Einiges wird aus dem Sachspendenlager am Vogelsanger Weg geliefert.
Birgit Lilienbecker, Miriam Koch, Thomas Geisel und Olaf Lehne nutzen die Gelegenheit die Anlage zu besichtigen
Die Nachbarn
Oberbürgermeister Thomas Geisel, der sich am Donnerstag selbst ein Bild von der neuen Unterkunft machte, berichtet von Gesprächen mit den unmittelbaren Nachbarn an der Moskauer Straße, Price Waterhouse. Die Mitarbeiter dort planen eine Aktion zu Weihnachten, um ihre neuen Nachbarn zu begrüßen.