Düsseldorf leuchtet: Die Zukunft der Gaslaternen
Die Düsseldorfer Verwaltung und Initiativen diskutieren es schon lange kontrovers: Was wird aus den Gaslaternen in Düsseldorf? Die einen sehen das schummrige Licht als Kulturgut, die anderen als Kostenschleuder. In seiner Sitzung im Dezember soll der Rat den Masterplan zur „Energieeffizienten Straßenbeleuchtung – Gasbeleuchtung“ verabschieden. Das Aus für die Gaslaternen?
Verkehrsdezernent Stephan Keller kennt die Argumente für und gegen die Gaslaternen in Düsseldorf. Am Montag (2.11.) erklärte er bei einem Pressegespräch im Rathaus, welche Fakten dem neuen Masterplan für die Straßenbeleuchtung zu Grunde liegen, dessen Beschlussvorlage die Verwaltungskonferenz in der vergangenen Woche verabschiedet hatte.
Gaslaternen in ausgewählten Bezirken
Rund 64.000 Straßenlaternen, oder wie die Verwaltung es nennt „Lichtpunkte“, erhellen die Düsseldorfer Straßen. 14.600 von ihnen werden mit Gas betrieben. Dabei sehen nicht alle der Gaslaternen so malerisch aus, wie die Modelle „Alt Düsseldorf“ in der Altstadt oder das „Frankfurter Modell“. Mindestens 4.000 Gasleuchten sollen erhalten werden. Wo genau ist in der Beschlussvorlage noch nicht enthalten, da die Gaslaternen-Gebiete noch mit der Denkmalbehörde abgestimmt werden müssen.
(v.l.) Bernhard Lange (Stadtwerke), Patrick Stieler (Referent Verkehrsmanagement), Dezernent Stephan Keller und Andreas Sarasa (Referent Finanzen) beim Pressegespräch zur Zukunft der Gaslaternen
Neue Technik in "alten Kleidern"
Gaslaternen, die nicht in den Erhaltungsbereichen liegen, werden zum Teil in ihrer äußeren Form bestehen bleiben. Eine Umrüstung auf LED-Technik ist auch in den alten Gehäusen machbar und wird von der Verwaltung geprüft. Damit kommt man den zahlreichen Unterstützern der Petition zur Erhaltung des Gaslichtes entgegen, denen es laut Keller weniger auf die Technik, als vielmehr auf die Optik der Laternen ankommt.
Umrüstung spart langfristig Geld
Wirtschaftlich sei die Umrüstung der Gaslaternen sinnvoll, erläuterte Dezernent Keller. Liegen die Betriebskosten einer Gaslaterne bei 375 Euro im Jahr, schlagen elektrischen Leuchten mit nur 91 Euro zu Buche. Da bei den Gaslaternen Anpassungen wie der Einbau von Gasströmungswächtern, der Schutz vor mechanischen Beschädigungen und die Überprüfung der Abstandsmaße zu Gebäuden, erforderlich sind, kämen hohe Investitionen auf die Stadt zu, wenn alle 14.600 Gasleuchten erhalten blieben. Außerdem werde die Versorgung mit Ersatzteilen immer schwieriger.
Mehr Sicherheit durch hellere Straßen
Die Beleuchtungsqualität der Straßen wird durch elektrische Laternen deutlich verbessert, da die neuen Leuchten ein gleichmäßigeres und helleres Licht ausstrahlen.
Information der Bezirksvertretungen und Bürger am 9. November
Mit der Beschlussvorlage zum Erhalt von 4000 Gaslaternen in ausgewiesenen Erhaltungsbereichen setzt die Verwaltung auf einen Kompromiss. Zur Vorbereitung der Entscheidung in der Dezember-Ratssitzung versammeln sich am Montagnachmittag (9.11.) alle zehn Bezirksvertretungen. Die Mitgliederwerden gemeinsam informiert und beraten über den Entwurf. Die Düsseldorfer Bürger sind am Montagsabend zur einer Informationsveranstaltung zur Stadtbeleuchtung und zur Zukunft der Gasbeleuchtung in den Henkelsaal eingeladen.
Informationsveranstaltung für Bürger:
Montag, 9. November, 19 Uhr, Henkelsaal, Ratinger Straße 25. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.