Fortuna Düsseldorf siegt in Berlin mit 2:1 – Tor-Doppelpack von Benito Raman
Wir klammern die Relegation aus dem Jahr 2012 aus, denn das war zweite Liga. Mit dem ersten Bundesligasieg in Berlin seit 29 Jahren macht sich Fortuna Düsseldorf beinahe unabsteigbar. Mit 2:1 gewinnen die Rot-Weißen bei der kraft- und einfallslosen Hertha BSC Berlin. Beide Tore erzielte der belgische Stürmer in Düsseldorfer Diensten – Benito Raman. In Zahlen bedeutet das: Tabellenplatz zehn für F95, Berlin fällt zurück.
Die Düsseldorfer hatten den besseren Start in die Partie vor rund 51.600 Zuschauern. Das lag am blitzschnellen Dodi Lukebakio, der sich in der ersten halben Stunde gleich drei hervorragende Torchancen erspielte. Zwar traf er nicht das Tor. Doch Fortunas beherzter Einstieg in das Match drängte die Hausherren in die Verteidigung. Nach einer knappen halben Stunde stand Benito Raman zum ersten Mal völlig frei vor dem Berliner Keeper Jarstein und verzog. In Minute 35 aber saß das Ding. Nach einem sehenswerten Düsseldorfer Konter machte Raman den Führungstreffer für die Gäste. Er nutze aus, dass sich die Berliner Abwehr vornehm zurückhielt und er so angenehm viel Platz zur Verfügung hatte.
Weckruf
Für die bis dahin verschnarchten Berliner war der Rückstand so eine Art Weckruf. Bis dahin lief der Ball eher zäh in den Berliner Reihen; es dauerte lange und war kompliziert, bis die Hertha mal im Düsseldorfer Strafraum aufkreuzte. Nicht so in Minute 421, sechs Minuten nach dem Düsseldorfer Führungstreffer. Ondrej Duda flankte, Marko Grujic musste quasi nur nach den Fuß reinstellen: Ausgleich – mit etwas Bedenkzeit, weil die Schiedsrichter zunächst prüften, ob nicht aus abseitswürdiger Position geflankt wurde.
Auf Defensive umgeschaltet
In Durchgang zwei schaltete Fortuna Düsseldorf zunächst um auf eine defensivere Spielanlage – was das Spiel insgesamt deutlich unattraktiver machte als noch in der viel munteren ersten Hälfte. Denn Berlin agierte weiterhin ideenlos. Zwar ließen einige Nadelstiche gegen den Düsseldorfer Kasten vermuten, dass es eine ordentliche Kabinenansprache gesetzt hatte –doch Hertha blieb ohne Führungstreffer.
Den machte auf der Düsseldorfer Seite Benito Raman. Oliver Fink bereitete vor, mit einem Sprint auf der linken Seite. Flach und scharf schoss er den Ball in die Mitte, wo Rouwen Hennings geistesgegenwärtig durchließ und Benito Raman erst einmal schoss, der Berliner Keeper Rune Jarstein ließ abprallen, der Nachschuss von Raman zappelte im Netz.
Frust-Fouls
Nur drei Minuten später entlud sich der gesamte Berliner Frust in hartem Einsteigen in die Zweikämpfe. Dafür sahen Duda und Mittelstädt auf Berliner Seite Gelb im Sekundenabstand. Danach verteidigte die Fortuna ihren Vorsprung bis hinein in die 94. Minute.
Noch ist Rot-Weiß nicht völlig sicher gegen einen Abstieg; also mal nicht zu laut krakelt. Die nächsten drei Spieltage werden mit Bayern München (Heim), Mainz 05 (auswärts) und Werder Bremen (Heim) alles andere als lustig. Aber mit Platz zehn stimmt die Ausgangsposition in der Tabelle.