Düsseldorf: Kontaktverbot als Kunstobjekt – 111 Schaufensterpuppen mahnen auf dem Burgplatz
In den Farben der schönsten Stadt am Rhein – rot-weiss – standen am Donnerstagmittag (7.5.) 111 Figuren auf dem Burgplatz. Es sind Schaufensterpuppen, die mit rot-weissem Flatterband eingewickelt sind. Doch es ist kein nachträglicher Geburtstagsgruß für die Fortuna, den der Künstler Dennis Josef Meseg aufgebaut hat. Die Installation „It is like it is“ ist eine Mahnwache zur Corona-Pandemie.
Die 111 Schaufensterpuppen halten sich streng an das Abstandgebot von zwei Metern. Vielen von Ihnen fehlen Gliedmaßen, einige stehen gerade, andere sitzen oder sind verrenkt. Das rot-weiße Flatterband soll für die unüberwindbare Trennung stehen, die das momentan eingeschränkte Leben und die Beschneidung der Grundrechte aller Menschen mit sich bringen, erklärt Dennis Josef Meseg. Der Bonner Künstler hat seine Installation unter anderem in Berlin, Köln und Bonn gezeigt.
„Niemand, egal aus welcher Bevölkerungsschicht, egal ob Jung oder Alt, kommt in diesen Tagen am Thema „Corona“ vorbei. Es verfolgt uns rund um die Uhr, bis in den Traum. Ein tödlicher Equalizer, der die Menschen gleichschaltet und auf nie gekannte Art vereint in ihrer Angst, ihren Verlusten, ihrer Einsamkeit und Not“, beschreibt Meseg. Mit der Installation „It is like it is“ will der Künstler das Unfassbare verdeutlichen. Die Schaufensterpuppen standen zu Beginn des Jahres noch in Geschäfte und regten zum Kauf der neusten Modetrends an. „Nun stehen sie einförmig beieinander, nur noch unterscheidbar in ihrer Körpergröße und umgeben von einer Aura der Hoffnungslosigkeit“.
Das Mahnmal zur Coronakrise „It is like it is“ wird in den kommenden Wochen noch in Hamburg und München zu sehen sein.
Weitere Informationen zum Künstler Dennis Josef Meseg gibt es auf der Webseite: https://www.leichtsinn.de