Düsseldorf: Schülerfirma Düsselcycle gewinnt Oberbürgermeister als Anteilseigner
Die Schülerfirmen am Max Planck Gymnasium blicken auf eine erfolgreiche Tradition zurück. Seit 2011 gehen Projektkurse der Oberstufe mit ihren Geschäftsideen an den Markt. Für die Startinvestments verkaufen sie Anteilsscheine und konnten am Freitag (21.12.) auch Oberbürgermeister Thomas Geisel als Investor gewinnen. Die Produktpalette von Düsselcycle besteht aus recycelten Fahrradteilen, die als Lampen, Uhren oder Untersetzer einen neuen Nutzen erhalten.
Thomas Geisel unterschreibt seinen Anteilsschein, mit dem er auch Anspruch auf eine Dividendenzahlung im nächsten Sommer hat
Der Projektkurs in der Q1 des Max-Planck.Gymnasiums ist beliebt. Bereits in der Stufe EF schreiben die Schüler ihre Bewerbung, um an der Schülerfirma in der Oberstufe mitzuarbeiten, die auf ein Schuljahr angelegt ist. In diesem Jahr sind es fünf Schülerinnen und sechs Schüler, die Lehrer Marc Götze begleitet. Die Geschäftsidee, Entwicklung, Produktion und Vermarktung organisiert das Team selbständig. Als Geschäftsführer fungieren Toby Elker (16) und Golzar Falatoon Zadeh (16). Für die Produktion sind Tristan Fleckenstein (16), Justus Sleiman (16), Tim Rhysen (16) und Torben Helfen (17) zuständig. Funda Tolun (16) kümert sich um die Finanzen, Julia Maier (16) und Julius Ehlert (16) um die Verwaltung. Das Marketing haben die Jung & Volke in der Düsseldorfer Innenstadt Zwillingsschwester Julia und Mara Horn Joya (16) übernommen.
Idee für die Fahrradstadt
Die Geschäftsidee ist alte Fahrradteile zu einem neuen Nutzen zu bringen. So entstanden als erste Prototypen eine Uhr aus einer Fahrradfelge. Eine Designerlampe aus einer aufgeschnittenen Felge und Untersetzer aus alten Fahrradritzeln. Ihre Rohmaterialien erhält die Schülerfirma von Zweirad Niemeyer, Zweiradstudio Jung & Volke und Mikes Bikes aus Köln Ehrenfeld. Da die Nachfrage nach den Produktion sehr hoch ist, würden sich die Schüler über weitere Materialien freuen. Oberbürgermeister Thomas Geisel wurde befragt, was das Düsseldorfer Ordnungsamt mit den Schrottfahrrädern macht, die regelmäßig in der Stadt eingesammelt werden.
Dass die Stadt auch von der Schülerfirma profitieren kann, erklärten die Firmeninhaber bei ihrem Besuch im Rathaus. Denn Düsseldorf als Fahrradstadt hat sie nicht nur zu ihrer Geschäftsidee inspiriert. Sie haben auch einen Verbesserungsvorschlag, für den sie bereit sind, Teile ihres Firmengewinns zu spenden. In Monheim gibt es öffentliche Luftpumpstationen für die Radfahrer, in Düsseldorf nicht. Im Bereich des Burgplatzes könnten sich die Schüler eine Luftstation gut vorstellen.
Thomas Geisel ließ sich am Freitag im Jan Wellem Saal die Produkte der Schülerfirma zeigen und erwarb einen Anteilsschein
Die Schülerfirma „Düsselcycle“ tritt in die Fußstapfen erfolgreicher Vorgänger. Denn am Max-Planck-Gymnasium wird der Projektkurs bereits zum achten Mal angeboten und in jedem Jahr haben sich die Schüler und Schülerinnen neue Geschäftsideen einfallen lassen. „Streetcycled“ im vergangenen Jahr hat es beim Wettbewerb des Instituts der Deutschen Wirtschaft bis zur Endausscheidung nach Berlin geschafft und sich dafür unter 116 NRW-Schulen durchgesetzt.
Eine Auswahl an Produkten hatten die Schüler mitgebracht
Das Produktangebot von Düsselcycle
> Lampe aus alter Fahrradfelge mit neuer LED-Lampe und Kabel. Für den stabilen Stand sorgt eine Metallplatte. Preis ab 37,99 Euro.
> Uhr aus einer Fahrradfelge. Verschiedenen Ausführungen, optionaler Sekundenzeiger, verschiedene Zahlenarten möglich. Das Uhrwerk wird über eine AA-Batterien betrieben. Preis ab 29,99 €
> Untersetzer aus Fahrradritzeln aus dem Kettenantrieb alter Fahrräder, unterlegt mit einer Kork Platte. In verschiedenen Größen verfügbar. Preis ab 3,50 Euro.
> Der Düsseldorfer Rheinturm ist als Ziffer auf der Uhr aber auch einzeln als 3D-Druck zu kaufen. Preis ab 1,10 Euro.
Informationen zu den Produkten, Lieferzeiten und Bezug finden sie auf der Homepage der Schülerfirma oder über die Facebookseite