Düsseldorf: Saison der Eichenprozessionsspinner beginnt
Die Stadt Düsseldorf trifft Vorkehrungen gegen die Eichenprozessionsspinner, deren Saison jetzt beginnt. Da die Haare der Raupen bei Kontakt heftige allergische Reaktionen auslösen können, versucht das Gartenamt durch das Installieren von Fallen und dem Verspritzen von Biozid vorzubeugen.
Bald schlüpfen die Raupen der Eichenprozessionsspinner wieder, Foto: Gartenamt der Stadt Düsseldorf
Das Schlüpfen die Raupen des Eichenprozessionsspinners steht bevor. Se haben sich in den vergangenen Jahren immer weiter vermehrt. Waren es im Jahr 2017 noch 140 befallene Eichen, so mussten 2018 bereits 481 Bäume und im Jahr 2019 780 Bäume von den Raupen und ihren Nestern befreit werden. Das warme Wetter und die längeren Trockenphasen begünstigen das Wachstum der Raupen, weshalb das Garten-, Friedhofs- und Forstamt auch in diesem Jahr mit einem starken Befall rechnet.
Ab Ende April/Anfang Mai werden rund 750 der insgesamt etwa 7.500 Eichen im Düsseldorfer Stadtgebiet gezielt mit einem Biozid besprüht. Dabei handelt es sich um Bäume, die in den Vorjahren immer wieder stark befallen waren und die in der Nähe von Spielplätzen, Schulhöfen, Kindergärten, Hauptwegen auf Friedhöfen und stark frequentierten Straßen stehen. Dort ist die Gefahr besonders groß, dass die Haare des Eichenprozessionsspinners besonders viele Menschen erreichen können.
Das verwendetet Biozid besteht aus einem natürlichen Extrakt aus Neemsamen, dass bei Aufnahme durch die Raupen einen Fraß- und Entwicklungsstopp verursacht. Damit können sich die gefährlichen Brennhaare ab der Behandlung nicht mehr ausbilden. Während der Arbeiten werden die betroffenen Areale abgesperrt und darauf geachtet, dass sie nicht betreten werden. Sobald das Mittel angetrocknet ist, ist das Gebiet wieder voll nutzbar; weitere Absperrungen und Wartezeiten sind nicht erforderlich.
780 Eichen in Düsseldorf waren im vergangenen Jahr befallen, Foto: Gartenamt der Stadt Düsseldorf
Test-Fallen
Erstmals werden in diesem Jahr auch Fallen eingesetzt, die aus Beuteln mit einem natürlichen Lockstoff aus der Stieleiche bestehen. Die Raupen sollen in den Beuteln gefangen werden. 100 Bäume im Düsseldorfer Stadtgebiet sollen testweise mit diesen Fallen bestücken werden. Anschließend wird man überprüfen, ob sie eine effektive Alternative zu den Bioziden darstellen.
Stadt mahnt zur Vorsicht
Die Raupen werden langfristig nicht an allen Eichen im Stadtgebiet beseitigt, sondern nur an sensiblen Stellen, die von Kindern oder vielen Erwachsenen frequentiert werden. Die Stadt ruft zur Vorsicht auf, denn die Haare der Eichenprozessionsspinner können bei Kontakt zu Hautausschlägen, Bindehautentzündungen, Juckreiz sowie asthmaähnlichen Reaktionen beim Menschen führen.
Bedrohlich wirken die Netze der Gespinstmotten, doch sie sind harmlos
Oft werden die Eichenprozessionsspinnerraupen mit den harmlosen Gespinstmotten verwechselt, die an Straßenrändern verschiedene Bäume und Sträucher wie in Zuckerwatte eingesponnen aussehen lassen. Die Nester der Eichenprozessionsspinner finden sich nahezu ausschließlich an Eichen.
Meldung von befallenen Bäumen beim Gartenamt
Befallene Bäume im Stadtgebiet können dem Gartenamt per E-Mail an eps@duesseldorf.de – am besten mit Fotos und dem genauen Standort des Baumes – oder unter der Rufnummer 0211-8994800 gemeldet werden. Für die Beseitigung auf Privatgrundstücken ist der Eigentümer zuständig.
Erste Hilfe bei Kontakt mit Raupenhaaren
Achtung: Nicht nur durch den direkten Kontakt mit den Raupen oder Raupennestern, sondern auch in der Umgebung befallener Bäume kann es zu Kontakt mit den Haaren kommen, die über den Wind verbreitet werden. Als Reaktion des Körpers kommt es bis zu acht Stunden nach Kontakt zu einer Rötung der Haut und starkem Juckreiz.
Was ist zu tun, wenn ein Mensch mit den Raupenhaaren des Prozessionsspinners in Kontakt gekommen ist?
1. Nicht kratzen, sonst dringen die Haare tiefer in die Haut ein
2. Kleider sofort wechseln
3. Gründlich duschen und Haare waschen
4. Sofort einen Arzt aufsuchen:
– bei Augenkontakt (Entwicklung einer Bindehautentzündung)
– bei Atemnot
5. Bei geringfügiger ausgeprägten Hautsymptomen ist meist keine Gegenmaßnahme erforderlich. Eingedrungene Raupenhaare können mit Hilfe der Klebeseite von Pflasterstreifen entfernt werden.