BürgerStiftung Düsseldorf: Obdachlose erhalten warme Schlafsäcke
Die BürgerStiftung Düsseldorf hat im Rahmen der Aktion „Düsseldorf setzt ein Zeichen“ Spenden gesammelt, um die Obdachlosen im Winter mit warmen Schlafsäcken zu versorgen. 760 Schlafsäcke wurden am Donnerstag (15.11.) der Obdachlosen Initiative fiftyfifty übergeben, die sie an die Bedürftigen verteilen wird. Denn trotz des Winternothilfeangebots der Stadt übernachten viele Wohnungslose draußen.
Durch Spenden konnten 760 Schlafsäcke finanziert werden
Zum ersten Mal startete die Bürgerstiftung Düsseldorf eine Spendenaktion über Facebook und der Erfolg spricht für sich. 7.400 Euro gingen ein und damit wurden zweckgebunden Schlafsäcke finanziert. Der Flughafen Düsseldorf ergänzte die Aktion durch die Verwertung des Plastikflaschen, die beim Checkin zurückbleiben mussten. 4.800 Euro kamen dabei durch Flaschenpfand zusammen. So konnte die Geschäftsführerin der Bürgerstiftung, Constanze Hientzsch, 760 Schlafsäcke an fiftyfifty übergeben und damit den Bedarf für das Winterhalbjahr decken.
Unter den ersten, die sich über neue Schlafsäcke freuen konnten, waren Svetlana und Chris. Für das Paar gibt es kaum Möglichkeiten in den städtischen Unterkünften eine gemeinsame Schlafstelle zu finden, so sind sie auf sich selber gestellt. Dabei kommt es häufig vor, dass von Ordnungsdienst oder Awista an den Stellen aufgeräumt wird, an denen sie ihre Lager aufschlagen und Schlafsäcke und Kleidung im Müll landen. Da sie tagsüber als fiftyfifty-Verkäufer unterwegs sind, können sie ihre Habe nicht immer mitnehmen.
Nicht alle Wohnungslosen finden in den Hilfsangeboten Platz
Auch die vielen Wohnungslosen aus dem europäischen Ausland sind auf warme Schlafsäcke angewiesen, denn für sie ist in den normalen Notschlafstellen kein Platz. Lediglich in der Winternothilfe an der Prinz-Georg-Straße gibt es 20 Plätze für Männer und 6 für Frauen. Dort wird nicht, wie in den anderen Übernachtungsstellen, nach der Nationalität gefragt. Doch die Zahl der auf der Straße lebenden Menschen wird von den fiftyfifty-Streetworkern auf 300 bis 500 Personen geschätzt. Allein am Flughafen gibt es ein Camp von rund 50 Menschen aus Polen. Im Rahmen des Freizügigkeitsgesetzes dürfen sich EU-Ausländer zwar in Deutschland aufhalten, haben aber keinen Anspruch auf Sozialleistungen. Sie werden nicht in Notschlafstellen geduldet und müssen ihren Lebensunterhalt und Krankenversicherung selbst finanzieren.
Weihnachtsaktion der BürgerStiftung
Der Einsatz der BürgerStiftung Düsseldorf geht aber noch über die Aktion mit den Schlafsäcken hinaus. Die Toten Hosen haben Tickets ihrer Konzerte zugunsten der Bürgerstiftung versteigert. Davon wurden 300 Rucksäcke gekauft, die wie die Schlafsäcke über fiftyfifty, die Armenküche und den gutenachtbus verteilt werden. Für 200 Wohnungslose wird es im Januar ein Neujahrsessen im Restaurant Hausmanns geben, zu dem die Besitzer Patrick Rüther und Tim Mälzer einladen und die BürgerStiftung die Gäste anschließend noch mit warmen Mützen und Schals ausstattet.
Für bedürftige junge und alte Düsseldorfer gibt es zu Weihnachten auch in diesem Jahr wieder Geschenkgutscheine von real. Im Wert von 55.000 Euro hat die BürgerStiftung diese gekauft und will damit Senioren, Kindern und Bedürftigen eine Freude machen.