Düsseldorf: Heinrich Fucks zum Superintendenten gewählt
157 Vertreter der Kreissynode des Evangelischen Kirchenkreises Düsseldorf haben am Samstag Heinrich Fucks zum Superintendenten gewählt. Fucks war bereits in den vergangenen Monaten als Synodalassessor als Vertreter für die bisherige Superintendentin Henrike Tetz tätig. Er setzte sich bei der Wahl deutlich gegen seinen Mitbewerber, den Moerser Pfarrer Torsten Maes, durch.
Ab 16. Dezember hauptamtlicher Superintendent
Sein Amt als Pfarrer in Gerresheim gibt Heinrich Fucks zum 16. Dezember 2018 auf. Dann wird er als neuer Superintendent in der Johanneskirche in sein Amt eingeführt. Die Entscheidung der Kreissynode des Evangelischen Kirchenkreises Düsseldorf fiel am Samstagmittag (17.11.) bei ihrer Tagung im Kaiserswerther Theodor-Fliedner-Gymnasium. Dort hatten sich der 57-jährige Fucks und sein Mitbewerber den Abgeordneten der 18 Gemeinden und der Arbeitszweige des Düsseldorfer Kirchenkreises vorgestellt. Mit 92 von 157 möglichen Stimmen wählten sie Fucks zum ersten hauptamtlichen Superintendenten. Den Beschluss, das Amt nicht neben neben der Arbeit in der Gemeinde oder einer Funktionspfarrstelle auszuführen, traf die Synode bereits im Frühjahr nach dem Weggang von Henrike Tetz. Der Grund dafür liegt in der umfangreichen Neustrukturierung, die der Evangelischen Kirche in Düsseldorf bevorsteht. Denn es drückt die Last eines strukturellen Defizits von rund einer Millionen Euro und das verlangt nach Veränderungen. So wird es eine der zentralen Aufgaben des neuen Superintendenten sein, die Arbeitsinhalte und Bereiche der Kirche auf den Prüfstand zu stellen. Welche Aufgaben soll die Kirche noch wahrnehmen oder sich lösen? Aktuell sind Pfarrer als Krankenhausseelsorger und Schulpfarrer tätig. Ob die Kirche das in Zeiten von Nachwuchsmangel noch leisten kann, muss überdacht werden. Dazu gehört auch das Prüfen der Immobilien mit Büros und Veranstaltungsräumen.
Veränderungen auch in Gerresheim
Fucks ist seit 2003 Pfarrer in der Evangelischen Kirchengemeinde Gerresheim und auch dorthin wird er in seinem neuen Amt sein Augenmerk richten. Denn neben seinem Weggang aus der Gemeinde steht bis 2020 für die anderen drei Geistlichen der Ruhestand an.
Heinrich Fucks war in Gerresheim sehr eingebunden, hier spielte er 2015 im Theaterstück "Hula Hoop und Petticoat" in der Theatergruppe der Gemeinde
Damit verbunden sollen die Stellen gekürzt werden. Doch der Plan ist, die Stellen erst neu zu besetzen, wenn die Gemeinde umstrukturiert ist und sich für die zukünftigen Aufgaben neu aufgestellt hat. Fucks betont, dass nicht angedacht ist Mitarbeiter zu entlassen. Aber man will neue Wege gehen und die Kernkompetenzen prüfen. Diese werden beispielsweise in der Telefonseelsorge gesehen. Dort sind ausgebildete Ehrenamtlern tätig. Künftig soll es die Möglichkeit geben per Chat Kontakt aufzunehmen. Um neue Ehrenamtler dafür zu qualifizieren, wurde ein Projekt mit der Fachhochschule Düsseldorf ins Leben gerufen.
Evangelische Kirche muss sich neu aufstellen
Fucks sieht die Chance, den durch die demographischen Entwicklung gebotenen Veränderungsprozess, positiv durch den Ausbau von Netzwerken und neue Denkansätzen für die Evangelische Kirche zu nutzen. Der neue Superintendent wird als „eloquenter Prediger, der mit Leidenschaft Theologie betreibt, ökumenisch offen ist und den sein Humor auszeichnet“ beschrieben. Ein wenig wehmütig hat er im Mai die für ihn letzten Jugendlichen konfirmiert und auch das Gemeindeleben wird ihm sicherlich fehlen, erklärt er. Gottesdienste wird er nur noch bei besonderen Anlässen halten. Aber schon jetzt steht fest, an Heiligabend wird er wie Henrike Tetz einen Gottesdienst in der Halle des Hauptbahnhofes halten.