Düsseldorf: Kinderschutzbund appelliert im Namen der Kinder „Lass uns nicht hängen“
Der Kinderschutzbund versteht sich als „Lobby für Kinder“, der sich für die Anerkennung der Kinderrechte und eine kinderfreundliche Gesellschaft einsetzt. In Düsseldorf ist der Kinderschutzbund mit seinem Maskottchen, dem blauen Elefanten, in Lierenfeld an der Posener Straße zu Hause. Dort und mit den Spielmobil werden viele Aktionen organisiert, aber auch Beratung für Eltern angeboten. Das für Familien und Kinder kostenfreie Angebot ist auf Spenden angewiesen und diesen fehlen derzeit. Deshalb soll die Kampagne „Lass und nicht hängen“ helfen.
Auch für den blauen Elefanten ist es ein einsames Jahr, das Termine mit Kindern kaum stattfinden dürfen, Archivfoto aus 2019
15 hauptberufliche pädagogische Fachkräfte und rund 85 Ehrenamtlern gestalten die Angebote. Neben den öffentlichen Fördermitteln muss der Düsseldorfer Kinderschutzbund jährlich rund 200.000 Euro durch Spenden dafür aufbringen. Dabei helfen Charity-Veranstaltungen und Spendenaktionen. Michael Becker, Intendant der Tonhalle, hatte für das Jahr 2020 die Schirmherrschaft für den Kinderschutzbund übernommen und es waren zahlreiche gemeinsame Aktionen geplant, bei den auch Spenden generiert werden sollten. Doch in diesem Jahr machte Corona ein dicken Strich durch die Rechnung, obwohl gerade jetzt das Engagement für die Kinder wichtig ist.
Mit Aussagekräftigen Bildern wirbt die Kampagne um Spenden, Foto: Fotodesign mangual.de
Die Einschränkungen für die Kinder sind vielfältig. Unterricht auf Distanz, Isolation wegen der Kontaktbeschränkungen, kein Training in Sportvereinen und gestresste Eltern, die neben den gesundheitlichen Sorgen durch Corona oft auch finanzielle Probleme zu schaffen machen. Es ist ein besonderen Druck, dem Kinder und Familien derzeit durch die Covid-19-Pandemie ausgesetzt sind.
Dr. Hauke Duckwitz, Erster Vorsitzender des Kinderschutzbundes Düsseldorf, und die Geschäftsführerin Bettina Erlbruch versuchen gerade jetzt die Angebote für Kinder und Familien unter Corona-Bedingungen aufrecht zu erhalten und zu finanzieren. Denn Kinder und Jugendliche sind der Situation machtlos ausgeliefert, die Maßnahmen der Regierung gehen oft über ihre Köpfe hinweg. Dass sie das beschäftigt merken die Mitarbeitenden des Kinderschutzbundes in zahlreichen Telefonaten. Da die persönliche Beratung nur eingeschränkt möglich ist, sind die Angebote auf Telefon, Chats oder Internet umgestellt worden. Der Kinderschutzbund versucht stetig neue Wege, um in der Krise zu helfen. Einige Angebote können in Kleingruppen veranstaltet werden oder Gespräche werden beim Spaziergang an der frischen Luft geführt.
Drehten sich die Probleme beim ersten Lockdown eher um die Alltagsorganisation weil die Schulen und Kitas geschlossen waren, verlagerte sich die Themen im Sommer immer mehr auf Gewalt in der Familie, weil den Eltern durch die belastende Situation oft die Nerven blank lagen, berichtet Bettina Erlbruch.
Partner wie D.LIVE, Edeka Zurheide, WALL, Rheinbahn und weitere unterstützen die Kampagne mit Werbeflächen, Foto: D.LIVE
Die Agentur Engelmann & Kryschak und zahlreiche Unterstützer haben nun die Kampagne „Lass uns nicht hängen“ ins Leben gerufen. Damit soll auf die Situation der Kinder in Corona-Zeiten aufmerksam gemacht und ein Spendenaufruf für den Kinderschutzbund gestartet werden. Das blau-rote Flatterband wird in den nächsten Wochen an vielen Stellen in Düsseldorf für Unterstützung werben.
Wer den Kinderschutzbund unterstützen möchte, findet hier weitere Informationen.