Düsseldorfs Jugend demonstriert für saubere Luft
Der Jugendrat der Stadt Düsseldorf ist engagiert im Einsatz, wenn es darum geht die Interessen der jungen Düsseldorfer zu vertreten. Eines der wichtigsten Themen ist dabei die Gesundheit, die durch die schlechte Luft in der Landeshauptstadt akut gefährdet ist. Am Freitag demonstrierten sie unter der Überschrift „Uns stinkt es“ und forderten endlich wirksame Maßnahmen statt langer Diskussionen.
Lukas Mielczarek, Sprecher des Jugendrates, kündigte weitere Aktionen an
Am Schillerplatz sammelten sich die Demonstranten und zogen über die Lindemann und Dorotheenstraße zum Hermannplatz. Auf ihren großen Transparent leuchtete die Botschaft „Saubere Luft ist Menschenrecht“. Dahinter rund 60 Jugendliche und einige Erwachsene. Am Ziel wurden sie bereits von weiteren Aktivisten erwartet, die erst eine Aufführung zum Thema saubere Luft improvisierten und schließlich mit Seifenblasen und bunter Kreide einen fröhlichen Flashmob starteten.
Die Mitglieder des Improvisationstheaters unterstützen bei der Aktion
Doch die Jugendlichen machten ihre Anliegen auch in Redebeiträgen deutlich. Leider waren außer Ernst Welski und Paula Elsholz von den Grünen keine Politiker gekommen, dabei wurden die Botschaften an die Politik klar formuliert. Die Radwege müssen besser und mehr werden. Damit würden viele Elterntaxis überflüssig, wenn die Kinder ihren Schulweg selber und sicher zurücklegen können. Lukas Mielczarek, Sprecher des Jugendrates, kritisierte, dass im Masterplan Green–City Mobility der Ausbau der Radwege erst an fünfter Stelle auftaucht – hinter der Schaffung von mehr Park&Ride Parkplätzen und dem Kauf von neuen Dieselbussen. Dabei richtete er sich mit seinen Worte an den Interessenverband der Königsallee, die sich gegen die Reduzierung des Autoverkehrs und der Parkplätze an der Kö aussprechen. Dann würden die Kunden wegbleiben, argumentieren sie. Für Mielczarek ist klar, dass die Menschen etwas anderes wollen und gerne auf die PS-Poser auf der Kö verzichten würden, wenn sie stattdessen unter Bäumen ohne Autoverkehr flanieren könnten.
Sarah Löffler sieht die Gesundheit der Kinder und Jugend aktiv bedroht
Sarah Löffler, Sprecherin der Jungen Grünen erinnerte an den klassischen Spruch, den viele Kinder ständig von ihren Eltern hören „geh doch mal nach draußen an die frische Luft“. Das könne man heute kaum mehr mit gutem Gewissen sagen, betonte sie und appellierte „Eltern lasst eure Autos stehen und schwingt euch aufs Fahrrad“.
Die Demonstration soll eine erste Aktion sein, um das Bewusstsein für die Luftqualität in Düsseldorf zu verfeinern, weitere sollen folgen. Unterstützung erhält der Jugendrat von den Mitgliedern im überparteilichen Jugendaktionsbündnis für saubere Luft: Evangelische Jugend Düsseldorf, Junge Grüne Düsseldorf, Linksjugend [‘solid] Düsseldorf, MPG2DAY SchülerInnenzeitung und SVNRW Seglerjugend.
Der Verkehr musste hinter der Demo warten
Die Forderungen des Jugendrats zum Luftreinhalteplan der Stadt Düsseldorf
„Gesundheit ist kein Kinderspiel“
> Öffentlicher Personennahverkehr: Halbierung der Ticketpreise und der Betrieb von fünf Buslinien mit Elektrobussen ab 2019
> Radverkehr: Steigerung der Ausgaben für Fahrradinfrastruktur. Schaffung von neuen Planstellen beim OSD zur verstärkten Kontrolle des Parkens auf Radwegen und Radschutzstreifen. Kostenlose Mitnahme im ÖPNV. Einrichtung von Radabteilen in Straßenbahnen.
> Ausweitung des Park & Ride Angebots
> Erhöhung der Parkgebühren für Autos
> Förderung von kleinen und mittleren Betrieben zum Umstieg auf moderne Antriebe
> Anreize zum Kauf von E-Autos für Privatleute durch beschleunigte Zulassung, kostenfreie Parkplätze und günstige Anwohnerparkplätze
> Umstellung von öffentlichen Fuhrparks auf moderne Antriebe
> Förderung von Taxis bei Umstieg auf Elektro, Ladesäulen an den Halteplätzen
> Förderung von Fahrgemeinschaften
> LKW-Fahrverbot zu Stoßzeiten
> Sperrung von Straßen für Autoverkehr und Ausbau Fahrradstraßen