Bombenentschärfung in Düsseldorf Mörsenbroich – ein großes Projekt
Die Hauptperson in Mörsenbroich an diesem Mittwochabend (12.8.) war Jost Leisten, der gegen 20:20 Uhr die Fünf-Zentner-Bombe auf dem Sportplatz an der St. Franziskusstraße erfolgreich entschärft hatte. Es ist vom Kampfmittelbeseitigungsdienst der Bezirksregierung Düsseldorf und hatte auch schon die Lohausener Bombe am vergangenen Montag unschädlich gemacht.
Die Erleichterung machte um 20:25 Uhr die Runde: Mitarbeiter der Polizei, Feuerwehr, Ordnungsamt, Rheinbahn und Stadtwerke waren im Einsatz und konnten nun Feierabend machen. Aber auch die zahlreichen Bewohner des Gefahrenkreises A, die ihre Wohnungen verlassen mussten atmeten auf.
Jost Leisten präsentiert den Zünder der Bombe. Die Wartezeit, bis das Gebiet vollständig evakuiert ist, ist das Schlimmste für ihn.
Gute Organisation bei der Betreuung
1.175 Menschen im inneren Gefahrenkreis mussten ihre Wohnungen räumen. Einige von ihnen warteten die Zeit bis zur Entschärfung in den Räumen der Heinrich-Heine-Gesamtschule an der Graf-Recke-Straße ab. Dort hatte die Stadt eine Betreuungsstelle eingerichtet.
Malteser, Johanniter, Arbeiter Samariter Bund und Rotes Kreuz sind erprobt mit solchen Einsätzen. Wenn der Krisenstab der Stadt den Alarmruf auslöst, sind die Verbände innerhalb einer knappen Stunde an Ort und Stelle. Immer einsatzbereit sind Fahrzeuge, die das komplette Equipment für die Betreuung an Bord haben. Dazu gehören Feldbetten genauso wie Geschirr und Gesellschaftsspiele. Für die evakuierten Bewohner, aber auch für die Einsatzkräfte wird eine Verpflegungsstation aufgebaut.
Ein Teil der Helfer, die am Mittwoch ehrenamtlich ihren Dienst taten: VIELEN DANK DAFÜR!
Barbara Baum ist Leiterin einer Betreuungseinheit der Malteser. Sie berichtet, dass die Betreuungsstellen bei Bombenentschärfungen von etwa 10 Prozent der Betroffenen genutzt werden. Die Betreuer kennen die schwierige Lage der Evakuierten. „Wird alles gut gehen“, „habe ich die wichtigen Unterlagen eingepackt“, „was wird mit dem zurückgelassenen Kanarienvogel, sollte doch etwas schief gehen“, viele Fragen beschäftigen die Menschen. Manchmal kommt es durch die Aufregung auch zu gesundheitlichen Problemen. Doch die Betreuer haben alles im Griff. Bei Ankunft in der Schule wurden alle Menschen registriert. Im Mensaraum der Schule waren Tische und Stühle vorbereitet und der Duft von Kaffee wehte durch den Raum. Kalte Getränke, Kekse und auch heiße Würstchen wurden durch die Helfer verteilt. Und stets mit einem netten Wort und der Frage, ob man noch einen Wunsch erfüllen kann.
Tornister für die Einschulung wurde auch evakuiert
Auch Erik war mit seiner Familie in die Betreuungsstelle gekommen. Er hatte seinen Tornister mitgebracht, denn am Donnerstag ist ein ganz besonderer Tag für ihn. Er wird eingeschult und da wollte er auf Nummer sicher gehen und hatte die Schulsachen mit evakuiert. Seine Eltern hatten über die Nachbarn von dem Bombenfund erfahren. Kurz hatten sie noch überlegt, was sie mitnehmen sollten. Das Handy war ihnen wichtig, damit die Kommunikation weiter klappt. So lasen sie zwischenzeitlich immer wieder auf der Internetseite der Feuerwehr nach, ob es etwas Neues gab.
Alles gut gegangen
Um 21 Uhr leerte sich der Hof der Heinrich Heine Gesamtschule: Die Einsatzkräfte rückten ab, die Evakuierten kehrten in ihre Wohnungen zurück.