Düsseldorf hat zwei Einträge im 46. Schwarzbuch des Bundes der Steuerzahler
Der Bund der Steuerzahler hat am Dienstag (6.11.) seine Liste der öffentlichen Verschwendungen in der 46. Ausgabe des „Schwarzbuchs“ vorgestellt. Düsseldorf ist mit zwei Einträgen vermerkt. Die Wehrhahnlinie gibt auch nach Abschluss des Projektes Anlass für Kritik, da die Baukosten sich erneut um 85,4 Millionen Euro gesteigert haben. Eine weitere Kostenüberschreitung befürchtet der Bund der Steuerzahler bei der Sanierung des Schauspielhauses.
Die Wehrhahnlinie
In Düsseldorf ist die Wehrhahnlinie ein Prestigeobjekt, das auch zwei Jahre nach der Eröffnung mit Kostensteigerungen Schlagzeilen macht. Bei Projektende waren die Baukosten mit 843,6 Millionen Euro veranschlagt worden. Nach neusten Erkenntnissen muss nun mit rund 929 Millionen Euro gerechnet werden. Schon während des Bauphase landete die Wehrhahnlinie zwei Mal im Schwarzbuch. Nach Meinung des Steuerzahlerbunds wurde das Projekt von Anfang an schön gerechnet, damit Bürger und Politik zustimmen. Viele Risiken waren bekannt und hätten eingepreist werden müssen, um den Bürgern eine Kostentransparenz zu bieten, erklärt Heinz Wirtz vom Bund der Steuerzahler.
Als Kulisse für die Präsentation des neusten Schwarzbuchs hatte sich der Bund der Steuerzahler den Gründgensplatz vor dem Schauspielhaus ausgesucht
Das Schauspielhaus
Offenbar die gleichen Fehler werden nun auch bei der Sanierung des Schauspielhauses gemacht. Die Gebäudetechnik, das Dach und die Fassade werden saniert. Alle drei Bereiche liegen über den Kostenschätzungen. Der enge Zeitplan, eine mangelhafte Planung, gestiegene Nebenkosten und schließlich noch der Wechsel des Projektsteuerers treiben die Kosten in die Höhe, klagt der Stuerzahlerbund. Die Stadt sieht die gute Konjunktur der Baubranche als eine Ursache für die Kostensteigerung an. Außerdem kamen Sonderwünsche hinzu. Selbst das Düsseldorfer Rechnungsprüfungsamt warnt vor hohen Termin- und Kostenrisiken.
Die Flop 5
Für den Bund der Steuerzahler ein Paradebeispiel dafür, wie Baukostensteigerungen falsch eingeschätzt werden. Eine fehlende Kostenehrlichkeit zu Beginn von Projekten, eine schlechte Planung, Vergabepannen, mangelhaftes Controlling und unzureichende Transparenz seien die „Flop 5“ bei der Wirtschaftlichkeitsberechnung.
Betrug am Steuerzahler wirft Rechtsanwalt Heinz Wirtz, Vorstandsvorsitzender des Bundes der Steuerzahler, den Städten der 109 exemplarischen Beispiele im 46. Schwarzbuch vor. Denn es sei das Geld der Bürger, mit dem gearbeitet wird. Von den Bürgen bekommt der Bund der Steuerzahler regelmäßig die Informationen und Tipps. Wenn in Städten Projekte aus dem Ruder laufen oder unsinnig erscheinen, kommen Sie ins Schwarzbuch. Zuvor schreibt der Steuerzahlerbund die Städte an und bittet um Stellungsnahme.