Düsseldorf: Pulse of Europe diskutiert über die Zukunft Europas
Mit einer Inszenierung über die Zukunft Europas suchte die Bürgerbewegung Pulse of Europe am Samstag (10.11.) an rund 120 Orten in ganz Europa die Diskussion mit den Bürgern. Schauspieler trugen ein Manifest vor, in dem sie die Republik Europa ausriefen. Am 26. Mai 2019 sind die Europäer zur Wahl des neuen Parlaments aufgerufen. Pulse of Europe will mit Aktionen das Bewusstsein für ein gemeinsames Europa stärken.
In Anlehnung an das europaweit initiierte Balcony Project, ertönten auf dem Balkon des Café Europa am Rathausplatz am Samstagnachmittag Trompetenklänge. Gleich darauf rezitierte ein Schauspieler das Manifest zur Gründung der Republik Europa, das von Ulrike Guérot und Robert Menasse verfasst wurde. 100 Jahre nach Ende des ersten Weltkrieges erklärte er darin provokant das Scheitern der Nationalstaaten. Die Idee sei, in einer Republik Europa die Menschen zu einen und nicht die Staaten zu integrieren. „An die Stelle der Souveränität der Staaten tritt hiermit die Souveränität der Bürgerinnen und Bürger. Wir begründen die Europäische Republik auf de Grundsatz der allgemeinen politischen Gleichheit jenseits von Nationalität und Herkunft“, heißt es in dem Manifest.
Ein Schauspieler las das Manifest am Rathausplatz vor
Doch auf dem Rathausplatz regte sich Gegenwehr. Eine weitere Schauspielerin kritisierte die Rede oben vom Balkon. Sie sieht in Europa nichts Positives: Flüchtlinge überall, denen die Handys und Unterkünfte finanziert werden und dann schwachsinnige Vorschriften wie die über die krummen Gurken. Bei ihr als kleiner Bürgerin kämen keine Vorteile an.
Die Rede und Gegenrede zum Manifest diente den rund 70 Menschen, die sich zu der Aktion eingefunden hatten, als Denkanstoß bei der folgenden Diskussion im Café Europa. „Das Projekt ist sehr spannend, weil es die Frage nach der Zukunft Europas stellt“, betonte Vanessa Kriele von der Düsseldorfer Pulse of Europe Gruppe. Die Europäische Republik sei keine Forderung von Pulse of Europe, sondern lediglich ein Denkanstoß. Das Manifest des European Balcony Projects mutet sehr radikal an und postuliert: „Europäer ist, wer es sein will“.
Rund 70 Interessierte diskutierten im Café Europa
Die Debatte soll dazu beitragen herauszufinden, was die Anforderungen an ein künftiges Europa sind. Denn mit der Wahl am 26. Mai 2019 entscheidet sich viel. Viele Bürger sind enttäuscht und haben Zukunftsängste, was dazu führen könnte, dass wie in einigen Nachbarländern Kräfte gestärkt werden, die eine Zerschlagung der europäischen Gemeinschaft anstreben.
Das Datum der Aktion am 10. November hat Pulse of Europe als Tag zwischen dem Ende des Ersten Weltkriegs und dem Ausruf der Weimarer Republik vor 100 Jahren gewählt.
Das Team der Düsseldorfer Gruppe von Pulse of Europe