Düsseldorf ehrt den Künstler Klaus Klinger
Eine Galerie braucht Klaus Klinger nicht, seine Werke sind für alle da und von der Straße aus zu sehen. Viele Hausfassaden in Düsseldorf schmücken seine Werke. Dabei ist er Team-Player und so nahm er die Verdienstplakette der Stadt Düsseldorf am Montag (22.10.) nicht für sich für sich entgegen, sondern als Ehrung für die kollektive Arbeit der freien Kulturszene in den vergangenen 40 Jahren.
Klaus Klinger wurde durch OB Thomas Geisel mit der Verdienstmedaille geehrt, Foto: Stadt Düsseldorf, Ingo Lammert
„Wir bekommen einen Preis, was haben wir falsch gemacht“, so beschreibt Klaus Klinger seine erste Reaktion, als er von der Ehrung der Stadt erfuhr. Denn Klinger und seine Künstlerkollegen und Kolleginnen ging es nie darum „zu gefallen“. Oberbürgermeister Thomas Geisel beschrieb die Arbeit Klingers in seiner Rede als Werke mit klarer Botschaft und klarem Inhalt – Kunst an der man sich reiben kann und soll.
Klaus Klinger bei der Ehrung im Rathaus
Geisel hat Klinger persönlich bei vielen Kunstaktionen getroffen. In Holthausen entstanden im vergangenen Jahr im Rahmen des 40grad Urbanart-Festival zahlreiche Gemeinschaftskunstwerke, die noch heute den Stadtteil beleben. Dabei geht es immer um die Zusammenarbeit vieler Künstler aus unterschiedlichen Ländern und auch um die Beteiligung der Bürger.
Gemeinsam mit Klaus Martin Becker eröffnete Klaus Klinger das 40grad Urbanart-Festival in Holthausen im vergangenen Jahr
Klaus Klinger ist seit vierzig Jahren künstlerisch in Düsseldorf aktiv und hat maßgeblich dazu beigetragen die Street-Art-Kunst in der Landeshauptstadt zu gestalten. Von 1973 bis 1980 studierte er als Meisterschüler an der Düsseldorfer Kunstakademie und gehörte 1978 zu den Gründungsmitgliedern der Wandmalgruppe Düsseldorf. Aus dieser Gruppe entstand 1986 der gemeinnützige Verein Farbfieber, in dem internationale Künstler aktiv sind. Für sein Engagement wurde Klaus Klinger 2014 mit dem Düsseldorfer Friedenspreis ausgezeichnet.
Der kubanische Künstler Isaac Linares Guerra und Klaus Klinger haben die Hauswand der AWO-Zentrale mit einer Erde als Kugel gestaltet, die in einem Strudel aus Symbolen für Dürre, Klimawandel, Verschmutzung der Meere, Friedenstaube und Gleichheit von Männern und Frauen schwimmt, Foto: AWO
Der gebürtige Essener ist mittlerweile zweifacher Großvater und auch bei seiner Arbeit liegen ihm die Kinder und Jugendlichen am Herzen. Im "Kinderclub" des Jugendamtes auf der Kiefernstraße bietet Klinger jungen Menschen die Möglichkeit, künstlerisch zu experimentieren.
Gleich neben der fiftyfifty-Galerie an der Jägerstraße entstand das Kunstwerk haben und teilen