Einigung im Poststreik, aber das Warten auf Post in Düsseldorf geht weiter
Fast einen Monat hat er gedauert: der Streik der Post- und Paketboten. Offensichtlich ist damit aber noch nicht alles wieder im Lot: Bergeweise Briefe und Pakete sind in den letzten Wochen liegengeblieben. Das Verwaltungsgericht Düsseldorf verbot nun auch noch die Sonntagsarbeit für die kommenden Wochenenden.
Verwaltungsgericht verbietet Sonntagsarbeit
Die 15. Kammer des Verwaltungsgerichts Düsseldorf hat im Eilverfahren (Aktenzeichen: 15 L 2301/15 und 15 L 2312/15) entschieden, dass der Verbot der Sonntagsarbeit bei der Post durch die Bezirksregierung rechtens ist. Der Argumentation der Post, durch den zusätzlichen Einsatz den Arbeitsrückstand im Interesse der Kunden abzubauen, stimmte das Verwaltungsgericht nicht zu.
Zur Begründung hat das Gericht ausgeführt, dass mögliche Nachteile der Postkunden wegen des bereits am 8. Juni 2015 begonnenen Poststreiks überwiegend schon eingetreten und damit durch Sonntagsarbeit nicht mehr zu verhindern seien. Die verfassungsrechtlich geschützte Sonntagsruhe und der Schutz der Arbeitnehmer seien höher zu bewerten als die Nachteile der Kunden. Gegen die Beschlüsse ist die Beschwerde beim Oberverwaltungsgericht in Münster möglich.
Post bittet Kunden um Geduld
Die Kunden der Post erhielten am Mittwoch (8.7.) eine Mail von der Post AG: „Wir arbeiten mit Hochdruck daran, die in den letzten vier Streikwochen entstandenen Rückstände schnellst möglichst abzuarbeiten“, teilt Martin Linde, Bereichsvorstand Vertrieb Post, mit und bedankt sich für die Geduld.
report-D wartet weiter auf Post und Pakete
Der Abbau der Rückstände macht der Post sehr große Probleme. Deshalb hatte sie bei der Bezirksregierung beantragt, ihre Boten auch am Sonntag ausliefern zu lassen. Der Briefträger der report-D Redaktion schildert die Lage so: Die aktuelle Post wird zugestellt. Die Altlasten der letzten Wochen liegen in Containern und Lagerräumen. Unsortiert und das ist das Problem. Selbst wenn er wollte, könnte er nicht jeden Tag etwas mehr austragen. So wird es noch Wochen dauern. Durch die Ferienzeit sind viele nun auch noch in Urlaub.