Pulse of Europe in Düsseldorf: Vive la France und die schottische Nationalhymne
Die Europa-Befürworter in Düsseldorf stehen hinter der Organisation von Pulse of Europe und kamen so auch an diesem Sonntag (26.3.) zahlreich zum Burgplatz. Trotz der Geburtstagsfeier zum 60-jährigen Bestehen der Römischen Verträge am Vortag, war es bei Pulse so voll wie noch nie zuvor. Wehten am Samstag fast mehr Fahnen der Parteien und Organisationen, stand die Veranstaltung am Sonntag wieder ganz unter dem europäischen Zeichen in blau mit den goldenen Sternen.
Beste Stimmung unter den Symbolen von Europa
Zivilgesellschaft ohne Parteipolitik
Teilnehmer waren Menschen jedes Alters, die politisch interessiert sind und sich Frieden und Gemeinschaft in Europa wünschen. Viele sind nicht parteipolitisch interessiert und so wunderte es nicht, dass kaum einer der Besucher auf dem Burgplatz am Sonntag, auch am Vortag bei der Veranstaltung von „We are Europe“ und der Gewerkschaft war. Nach dem Motto: „Wenn es euch gefallen hat, kommt wieder und bringt zwei Freunde mit“ wächst die Teilnehmerzahl der Treffen von „Pulse of Europe“ stetig.
Offenes Mikrofon
Über 1200 Menschen sind an diesem Sonntag (26.3.) bei strahlendem Sonnenschein gekommen. Die Bühne ist auf der Ladefläche eines Transporters, die Tonqualität bestenfalls befriedigend, aber die Redner, die sich auf der Pritsche des Wagens ans Mikrofon begeben sind mit ganzem Herzen dabei.
Da gab es die Aufforderung an alle, angelehnt an Kennedys Worte in Berlin, „Ich bin ein Europäer“ offen zu bekennen.
Marie-Catherine Meyer begeisterte die Zuhörer mit ihrer persönlichen französisch-deutschen Geschichte. Aus Metz stammend ist sie mittlerweile seit 30 Jahren in Deutschland. Ihre Nichten und Neffen können die Erzählungen der Oma kaum glauben, die noch ein Visum brauchte, um jenseits der Grenze Kaffee kaufen zu können. Europa hat trotz Bürokratie vieles vereinfacht und die Jugend kennt keine Grenzen mehr.
Bridget King war bereits am vergangenen Sonntag auf dem Burgplatz und hatte stolz die schottische Fahne geschwungen. Diesmal trat sie ans Mikro und bat alle, nicht immer vom Ausstieg Großbritanniens aus der EU zu sprechen. Denn es sei nur England, die dafür eine knappe Mehrheit hätten. Schottland möchte in der EU bleiben und würde dafür kämpfen. Solo stimmte sie danach die schottische Nationalhymne an und wurde mit viel Applaus verabschiedet.
Die vielen Teilnehmer formten gemeinsam eine 60 zum Geburtstag der Römischen Verträge, Foto: Christian Eymery
60. Geburtstag der Römischen Verträge
Dass Gemeinschaft manchmal schwierig ist, aber mit gutem Willen vieles erreicht werden kann, zeigte sich bei der Aktion an diesem Sonntag. Alle Teilnehmer versuchten eine riesige Sechzig zu formen, dirigiert von Helfern auf dem Schlossturm. Erst hakte es etwas, aber dann war die Zahlen klar zu erkennen.
Mit der Ode an die Freude und vielen sangesfreudigen Teilnehmern endete die Veranstaltung pünktlich nach einer Stunde. Wer eben kann wird auch an den nächsten Sonntag wieder Flagge für die EU zeigen.