Düsseldorf: 300 lila Luftballons am Weltfrühchentag
Eine Wiese mit 300 lila Luftballons weckten die Aufmerksamkeit der Menschen, die am Dienstag (17.11.) durch das Gelände des Universitätsklinikums in Düsseldorf gingen. Sie wurden anlässlich des Weltfrühgeborenentags aufgeblasen, der weltweit am 17. November begangen wird. Eins von zehn Kindern ist weltweit eine Frühgeburt.
Es sind kleine Kämpfer*innen, die vor Ende der 37. Schwangerschaftswoche auf die Welt kommen. Dies ist bei einem von zehn Kindern weltweit der Fall. Am Universitätsklinikum Düsseldorf (UKD) sind es jährlich mehr als 200. Rund ein Drittel von ihnen kommt vor der 32. Schwangerschaftswoche auf die Welt und wiegt weniger als 1.500 Gramm. Das UKD hat eine eigene Kinderintensivstation und auf Frühchen spezialisierte Ärzte, die die kleinen Patienten die individuell behandeln. Gemeinsam mit der Geburtshilfe der UKD-Frauenklinik sind die Experten durch die Ärztekammer Nordrhein als Perinatalzentrum Level 1 zertifiziert, was die höchste Qualitätsstufe in der Versorgung von Mutter und Kind bedeutet.
Die lila Luftballons und Lichter gibt es auch im Mutter-Kind-Zentrum
Am Weltfrühgeborenentag lädt das Team des Mutter-Kind-Zentrums am UKD normalerweise zu einem Kinderfest ein. Da dies in Coronazeiten nicht möglich ist, wurden kreative Ideen gesucht. Im Park der Klinik wurden am Dienstag 300 lila biologisch abbaubare Luftballons aufgestellt, da lila die Farbe der Frühchen ist. Weltweit werden zu Ehren der Frühchen kleine lila Socken aufgehangen oder Gebäude lila angestrahlt.
„Uns war es wichtig, auch in Zeiten von Corona den Weltfrühgeborenentag zu feiern, um zu zeigen, was es für eine Familie bedeuten kann, wenn das Baby deutlich vor dem ursprünglich errechneten Geburtstermin auf die Welt kommt. Dazu gehören ganz praktische Herausforderungen, wie das Wickeln und Füttern von so einem winzigen Menschen, bis hin zu psychologisch herausfordernden Situationen. In unserem Mutter-Kind-Zentrum betreuen wir die Familien meist über mehrere Monate – von den Untersuchungen vor der Geburt, über den Kreißsaal bis hin zur Betreuung auf der Kinderintensiv- und Frühchenstation. Wir unterstützen die Familien in dieser besonderen Situation, da entsteht eine besondere Bindung“, erklärt Anne Balters, Pflegerische Departmentleitung des Zentrums.
Die ehemaligen Frühchen sollen merken, dass sie auch nach der Entlassung aus der Klinik vom Team nicht vergessen werden. Alle im UKD nach 2004 geborenen Frühchen haben eine Postkarte bekommen, um so zu verdeutlichen, dass sie Heldinnen und Helden sind und an sie gedacht wird. Auf der Rückseite der Karte kann ein Luftballon lila ausgemalt werden. So können alle symbolisch Teil der Luftballon-Aktion sein, auch wenn in diesem Jahr kein persönliches Treffen möglich ist, berichtet Gerda Wallraven, Projektleiterin des Weltfrühchentags.
Fotos: UKD