Düsseldorf: Protest gegen den Schatten der lettischen Waffen-SS
Vor dem Konsulat von Lettland demonstrierten am Vogelsanger Weg in Düsseldorf am Mittwoch (15.3.) Menschen gegen den „Tag der Legionäre“, der in Riga feierlich begangen wird. Gefeiert werden damit die Veteranen, die als Mitglieder der Waffen-SS für die Ermordung unzähligen Juden verantwortlich waren.
Viele junge Letten feiern die Greueltaten der Veteranen, Fotos davon zeigten die Demonstranten in Düsseldorf
Fast 2000 Teilnehmer mit Hakenkreuzen, Uniformen und der Nationalflagge von Lettland ziehen Jahr für Jahr am 16. März am „Tag der Legionäre“ zu einem Gedenk- und Ehrenmarsch in Riga. Mit dabei sind Veteranen der lettischen Legion der Waffen SS, aber auch immer mehr junge Menschen mit nationalsozialistischer Gesinnung. Sie feiern als lettischen Feiertag das, was rund 70.000 jüdischen Menschen nach 1943 das Leben gekostet hat.
Lettland gehört mit Estland, Litauen, der Ukraine und Bulgarien zu den osteuropäischen Staaten, in denen Einheiten der Waffen-SS und andere mit den Nazis kollaborierende antisemitische Todesschwadronen als nationale Idole gefeiert werden. Dies geschieht auch heute noch mit staatlicher Duldung. In den Jahren 1998 und 1999 wurde der 16. März sogar als Nationalfeiertag gefeiert, bis die Regierung dies nach internationalem Protest änderte.
Proteste in Lettland sind unerwünscht
In Riga selber wird kein Protest gegen den „Tag der Legionäre“ geduldet und wer doch dagegen demonstriert, muss mit erheblichen Repressalien (wie Telefonüberwachung, Reisebeschränkungen, Polizeiwillkür und Behördenschikane) rechnen. Diese Erfahrung macht die Organisation „Lettland ohne Nazis“ immer wieder. Gleichzeitig erhalten die Veteranen der Waffen-SS immer noch Rentenzahlungen aus Deutschland.
Die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes, Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA) hatten deshalb zum Protest vor das lettische Konsulat in Düsseldorf aufgerufen. Das Büro des Konsulat ist – wie in Köln auch – im Gebäude des TÜV Rheinland untergebracht und von außen nicht als solches zu erkennen, da weder Klingel noch Briefkasten auf die offizielle Vertretung hinweisen. Der VVM-BdA fordert, dass die Leugnung der Untaten baltischer SS-Verbände an der Seite deutscher Faschisten endlich aufhören muss und verlangt ebenso die Einstellung der deutschen Rentenzahlungen an die Veteranen. Die Ehrung von NS-Kollaborateuren und Mördern soll ein Ende haben. Zeitgleich protestierten Antifaschisten in Rom, Brüssel, Budapest, Athen, Berlin, Bremen, Hamburg, und Frankfurt vor den Botschaften und Konsulaten Lettlands.