Düsseldorf verschärft die Verbote und Ansagen zum Coronavirus: Ämter ab Montag (16.3.) geschlossen
Der Krisenstab im Düsseldorfer Rathaus hat am späten Sonntagabend (15.3.) beschlossen, das bereits am Montag (16.3.) alle städtischen Dienststellen mit Publikumsverkehr geschlossen bleiben. Die Stadt erarbeite derzeit einen Notfallplan. Darin soll unter anderem geklärt werden, wie bei „dringend notwendigen Angelegenheiten“ verfahren werden soll. Die Düsseldorfer Rheinbahn wechselt am Dienstag zum ausgedünnten Samstagsfahrplan für Busse und Bahnen.
Darüber hinaus gilt für Düsseldorf: Alle Veranstaltungen müssen abgesagt werden. Am Montag (16.3.) soll im Rathaus über Ausnahmen entschieden werden.
Gastronomen fordern Rettungsschirm
Gastronomiebetriebe mit eigener Zubereitung dürfen geöffnet bleiben, sofern die Betreiber maximal 50 Plätze anbieten. Eine Allgemeinverfügung hierzu werde die Stadt am Montag, 16.3., erlassen. Düsseldorfer Gastronomen haben sich am Sonntagnachmittag zu einer Krisensitzung getroffen. Sie befürchten, dass nun niemand mehr in die Lokale kommt – und innerhalb kurzer Zeit zahlreiche Unternehmen ganz schließen müssen. Wie zuvor die Veranstalter von Events rufen zahlreiche Gastronomen nach einem Rettungsschirm der Öffentlichen Hand.
Wer gehört zur "kritischen Infrastruktur"?
Zudem muss geklärt werden, wer tatsächlich zur „kritischen Infrastruktur“ gehört. Hierzu will die Stadt eine Akkreditierungsstelle einrichten. In der Pressemitteilung der Stadt Düsseldorf vom Sonntag bleibt die Definition der kritischen Infrastruktur weit hinter der Definition des Landes NRW zurück. Ganze Oberbereiche, die das Land nennt, werden von der Stadt Düsseldorf überhaupt nicht erwähnt. Düsseldorf zählt auf: „Feuerwehr, Rettungsdienste, Katastrophenschutz, Krankenhäuser, Arztpraxen, Apotheken, Lebensmitteleinzelhandel, Pflegedienste, Kinder- und Jugendhilfe, Polizei, Ordnungsdienste, Verkehrsbetriebe, Energieversorgung, Abfallentsorgung, Stadtentwässerung, Telekommunikation“. Hier wird die Stadt ihre Angaben präzisieren müssen, denn daran hängt zum Beispiel die Kinderbetreuung (falls beide Elternteile zur kritischen Infrastruktur gehören).
Mobiler Dienst
Gemeinsam mit der Kassenärztlichen Vereinigung richtet die Stadt einen mobilen Service „zur medizinischen Überwachung und Versorgung von erkrankten Patienten in häuslicher Umgebung“ ein.
Kulturbetriebe in Not
Ähnliches gilt für zahlreiche Kulturbetriebe. Über letztere will OB Geisel am Montag mit den Betreibern und Kulturdezernent Lohe sprechen. Hier reicht die Bandbreite von Programmkinos über die Komödie und das Theater an der Kö bis hin den großen Düsseldorfer Kulturhäusern.