Düsseldorf: Jugendzentrum PULS feiert 10. Geburtstag
Die große Geburtstagsparty muss leider noch bis zum nächsten Jahr warten. Doch das hält die „PULSis“ nicht davon ab, am Freitag (20.11.) im Videochat die erfolgreichen zehn Jahre zu feiern. Und es gibt auch schon Pläne für weitere Aktivitäten. So wird zum Geburtstag das neue PULS-Logo vorgestellt.
Queeres Jugendzentrum
Ein Ort, an dem Jugendliche so sein können, wie sie wollen. Das war der Anspruch bei Gründung des PULS vor zehn Jahren und das ist auch weiter das Ziel. Denn für junge Menschen, die sich als lesbisch, schwul, bi- oder pansexuell, als trans*, inter*oder nonbinary beschreiben, gab es damals keine Anlaufstelle. Seit Einweihung des Jugendzentrums PULS gibt es für sie diesen Ort, an dem sie sich nicht verstellen oder rechtfertigen müssen.
Ganz aktiv sind die PULSis beim jährlich CSD
10 Jahre Anlaufstelle
Die Düsseldorfer LSBTI*-Community initiierte das Jugendzentrum, das durch die Stadt Düsseldorf finanziert wird. Es gehört zum Verein Schwul-lesbischer Jugendarbeit Düsseldorf (SLJD) und damit zur neu gegründeten Dachmarke Diversitas. Mehr als 3.000 Besucher*innen sehen das PULS als Schutzraum, Beratungsstelle und Begegnungsstätte. Dabei ist die Motivation das PULS zu besuchen sehr individuell. So geht es für einige um Hilfe beim Coming-Out, andere brauchen Unterstützung um sich gegen Mobbing in der Schule zu wehren oder nach verzweifelten Abbrüchen im Berufsleben Fuß zu fassen. Die Sorgen, Nöte und Probleme der queeren Jugendlichen gehen in der Masse sonstiger Herausforderungen der Jugendarbeit schnell unter, da sie teilweise verschwiegen, versteckt werden, oder scheinbar nicht dringend sind. Das Team vom PULS bietet eine professionelle, pädagogische Anlaufstelle mit Augenmerk auf geschlechtliche sowie sexuelle Vielfalt Heranwachsender.
Mit einer Regenbogenfahne gedachten die PULSis an Karl Carduck, dem ein Stolperstein gewidmet wurde, Foto: Astrid Hirsch
Beratung, Begegnung und Engagement
Aber neben Beratung und Unterstützung bietet das PULS auch Raum für gemeinsame Aktivitäten und Freundschaften. Gefördert von den Pädagog*innen sind die PULSis politisch und kulturell vielfältig engagiert und kämpfen gemeinsam gegen Homophobie, Fremdenfeindlichkeit und Diskriminierung. 2016/2017 gab es einen Austausch mit der finnischen Jugendgruppe“TuSeta“ aus Turku. In Zusammenarbeit mit der Mahn- und Gedenkstätte begleiteten PULS-Jugendliche die Verlegung von Stolpersteinen. Regelmäßig gibt es Aktionen am 17. Mai, um damit auf IDAHOBIT, den Internationale Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Trans*phobie, aufmerksam zu machen. Von der SPD Düsseldorf wurde PULS 2016 mit dem Ehrenamtspreis geehrt. In den vergangenen Jahren bildete PULS die größte Fußgruppe des Düsseldorfer Christopher-Street-Days und begeisterte mit ihren Aktionen.
Empfang im Rathaus der PULSis mit ihren finnischen Gästen von “TuSeta“
Neues Logo zum Geburtstag
Devise des Jugendzentrums ist es am Puls der Zeit zu bleiben. Da die Anliegen der Besucher*innen differenzierter und umfangreicher werden, wird das Angebot und die Struktur des Jugendzentrums regelmäßig angepasst. So hat sich das Verständnis vom lesbisch-schwulen Jugendzentrum zum queeren Jugendzentrum PULS gewandelt. Hand in Hand mit der inhaltlichen Neuausrichtung entwickelten die Jugendlichen in mehreren Zukunftswerkstätten ein komplett neues PULS-Design, welches sich auch in den Räumen wiederspiegelt. Dazu gehört auch ein neues Logo, das am Geburtstag zum ersten Mal öffentlich präsentiert wird.
10 Jahre junge Vielfalt feiert das PULS am Freitag virtuell
ZOOM-Party
Am Freitag gibt es von 18 bis 20 Uhr eine virtuelle Geburtstagsfeier im Rahmen einer ZOOM-Konferenz. Dabei gibt es Grüße und Botschaften ehemaliger „PULSis“ und aktuellen Besucher*innen, Festreden aus dem Jugendamt, der ehemaligen Leiterin und des Trägervereins, sowie vielen Rück- und Ausblicken. Eine große Party soll im Sommer 2021 nachgeholt werden, so es die Situation dann zulässt.