Düsseldorf RhineCleanUp: Rund 1100 Freiwillige machen am Rhein sauber
Der Ruf kam von der Theodor-Heuss-Brücke herunter ins Rhein-Vorland: „Hey, kann man bei Euch noch mitmachen?“ Na klar! Handschuhe überstreifen, Müllsack packen – und der RhineCleanup konnte am Samstag (15.9.) beginnen. Rund 1100 Menschen in Düsseldorf, nach Veranstalterangaben mehr als 7000 Saubermacher deutschlandweit befreiten das Rheinufer von Treibgut, Schmutz und Unrat. 59 Städte und Kommunen machten mit – von Chur in der Schweiz bis Rotterdam in den Niederlanden.
„Unser erster RhineCleanUp-Tag ist ein voller Erfolg“, urteilte der Düsseldorfer Mitinitiator Ingo Lentz. Er ist mit dem Dreck-weg-Tag schon seit Jahren in den Frühlingstagen unterwegs. Und so gab es denn auch in Düsseldorf den größten Andrang bei den Mitmachern. Dr. Klaus Vorgang vom RhineCleanUp-Team sagte: „Bei uns in Düsseldorf gab es besonders viele ‚freie Müllsammler’, die dort unterwegs waren, wo sie auch sonst spazieren gehen.“
Von der Kippe bis zur Flasche: Fundsachen auf den Rheinwiesen in Düsseldorf Oberkassel beim RhineCleanUp.
Autoreifen, eine zerschlissene Deutschlandfahne, Fahrrad-Wracks und viel, sehr viel Plastik sammelten die Freiwilligen ein. Manche spezialisierten sich auf die ekelhaften Zigarettenkippen, die Raucher gerne mal unter sich fallen lassen –obwohl sie eigentlich als Sondermüll entsorgt gehören. Ein achtlos weggeschnippter Zigarettenfilter vergiftet 40 Liter Wasser.
Achtlos weggeschnippter Sondermüll voller Teer und Schadstoffe: Manche spezialisierten sich beim RhineCleanUp auf Zigarettenkippen.
Wieviel Müll insgesamt zusammenkam, kann nur geschätzt werden. Die Experten der Awista schätzten, es sollen 50 bis 80 Tonnen beim gesamten RhineCleanUp gewesen sein. Medien-Koordinator Joachim Umbach ordnet diese Zahlen ein: „Letztlich ist das für uns unwichtig. Wir messen den Erfolg unserer Aktion auch nicht in Tonnen. Uns kommt es darauf an, europaweit ein Zeichen zu setzen und damit das Bewusstsein der Menschen zu verändern.“
Am Paradiesstrand im Düsseldorfer Hafen stellte Jacques Tilly eine Muschel auf, vor der ein Teil des in Düsseldorf gesammelten Unrats aufgeschichtet wurde.
Sein Mitstreiter Thomas de Groote ergänzt: „Uns ist klar, dass wir mit einer solchen Aktion im Jahr die Vermüllung des Rheinufers nicht signifikant verringern können. Aber durch unser europaweites Signal hoffen wir, die Menschen zu erreichen. Sicher wird der eine oder andere in Zukunft davor zurückschrecken, seinen Müll einfach am Rhein abzukippen.“
Der Termin für 2019 steht bereits fest
In Düsseldorf waren an der Messe, in Heerdt, Oberkassel, gegenüber des Regierungspräsidenten, im Rheinpark und Hafengelände, am Paradiesstrand und in Himmelgeist CleanUp-Helden unterwegs. Jacque Tilly stiftete eine Muschel, in der ein Teil der gesammelten Müllmenge fotowirksam aufgeschichtet wurde. Dem Rest erteilte die Awista eine Abfuhr.
Der Erfolg der RhineCleanUp-Premiere hat die Initiatoren ermuntert, die Planung für das nächste Jahr zu beginnen. Der Termin steht bereits fest: 14. September 2019.