Düsseldorf Diamanthochzeit: Für Hannelore und Alfred begann es mit einem Tanz an der Ahr
Härte 10 – das ist ein Diamant. Wer Hannelore und Alfred Heiser am Tag ihrer Diamantenen Hochzeit zuhört, erlebt Liebe 10. Völlig klar: Das klingt erst einmal ganz furchtbar kitschig. Doch wie die beiden 60 gemeinsame Lebensjahre, „mit drei wundervollen Töchtern“, mit Höhen und Tiefen zusammenfassen, dass lässt hörbar werden, was für die allermeisten bloß eine Floskel ist: Das Band fürs Leben. Also gleich zu Beginn mal heraus damit: Was ist das Geheimnis dieser außergewöhnlichen Verbindung? Da müssen Hannelore und Alfred nicht lange nachdenken: „Natürlich ist man nicht immer einer Meinung; ist manchmal sauer auf den anderen. Doch wir haben das nie lange mit uns herumgetragen, sondern alles noch am selben Tag miteinander besprochen.“
Wer Ahr sagt…
Einfach, aber wirkungsvoll. Kennengelernt haben sich die Friseurin aus Meerbusch-Büderich und der Einzelhandelskaufmann aus Düsseldorf bei einer Oster-Bustour an die Ahr. „Alfred ist mir schon beim Einsteigen in den Bus aufgefallen. Er war gepflegt und hatte schöne Haare“, sagt Hannelore Heiser. Sie war mit Mutter, einer Freundin der Mutter und ihrem Bruder unterwegs. „Aber da hatte ich schon ein Auge auf meinen späteren Mann geworfen.“ Und an der Ahr hörte sie dann, dass es umgekehrt ähnlich zu sein schien. Als Alfred an der Ahr unerwartet Freunde traf, fragten die ihn: „Bist Du allein hier?“ Da antwortete er spontan: „Nicht mehr lange!“ Dann haben sie lange getanzt – miteinander. Dabei war es völlig egal, dass sich die Füße des Öfteren mal in die Quere kamen.
Ermahnung
„Nach Ostern habe ich in Düsseldorf eine neue Stelle angetreten – als Verkaufsfahrer bei Sinalco“, erinnert sich Alfred. Hannelore hörte eine Mahnung ihrer Mutter: „Behandele diesen jungen Mann ordentlich. Er ist etwas Besonderes.“ Bald schon durfte sie am Wochenende in Düsseldorf im Haus seiner Eltern in Urdenbach übernachten. Die beiden gingen anderthalb Jahre miteinander – als plötzlich alles zusammenkam.
Hannelore und Alfred Heiser beim Erntedankumzug in Urdenbach
„Meine Mutter verwaltete ein Haus in Eller, in dem eine kleine Wohnung frei wurde“, sagt Alfred. Zwei Zimmer, 24 Quadratmeter – aber ein eigenes Domizil. Am 12. November 1960 wurde in Büderich geheiratet und abends in Eller eingezogen. Etwas später bekam das Traumpaar ein weiteres Zimmer dazu – und mit Abstand drei Töchter. „Jede von ihnen ist etwas Besonderes“, sagt das Diamant-Paar. Hannelore kümmerte sich um die drei Mädchen, Alfred hatte Mitte der 1960er Jahre zu den Düsseldorfer Stadtwerken gewechselt und sich zum Technischen Zeichner weitergebildet.
Verwurzelt
Neuer Lebensmittelpunkt der Familie wurde – nach einem Umzug – Urdenbach. Hier sind Hannelore und Alfred und ihre Familie tief verwurzelt. In der Siedlergemeinschaft Urdenbacher Acker bringen sich beide ein. Nicht nur beim großen Urdenbacher Erntedankumzug, sondern ganzjährig. Hannelore malt und bastelt und kreiert Puppen. Zusammen sehen sie ihre Töchter aufwachsen, erneuern das Eheversprechen zur Goldhochzeit bei einem Gottesdienst an der Ahr, den der damals pensionierte Urdenbacher Pfarrer Heiliger leitet: „Das war sehr schön.“
Zu zweit
Und nun – zehn Jahre später: Sitzen sie wegen Corona am Tag der Diamanthochzeit allein zu Hause. Doch da ist kein Klagen. „Wir haben den ganzen Tag Anrufe bekommen, es war richtig lustig.“ Zwei Freunde kamen zu Besuch. Und für Samstag, den 14. November, ist eine Überraschungstour geplant. Mehr weiß das Jubelpaar nicht. „Freitag, den 13. wollten wir aber überspringen.“
Als wenn das nötig wäre. Bei glücklichen Menschen.
Nachtrag: Überraschungstour
Tochter Simone trat fleißig in die Pedale und das Jubelpaar konnte die Urdenbacher Kämpe aus ungewohnter Perspektive genießen
BIs an die Ahr – wie ursprünglich angedacht – ging die Überraschungstour nicht. Aber mit der Rikscha durch die Urdenbacher Kämpe inklusive Picknick hat dem Jubelpaar mindestens genauso viel Spaß gemacht.
aktualisiert 15.11.2020